Frauen im Franchise
Die Sichtbarkeit von Frauen im Berufsleben, insbesondere in Führungspositionen, nimmt seit einigen Jahren zu. Doch hier gibt es weiterhin viel Potenzial! 2006 waren nur 0,2 Prozent der Vorstände der größten deutschen Unternehmen weiblich. 2023 waren es immerhin schon fast 38 Prozent. Bei den DAX-Unternehmen scheint die Entwicklung also positiv zu sein. Und auch im Franchise verbessern sich die Rahmenbedingungen, sodass dieser Weg auch für Gründerinnen immer interessanter wird.
Sicherheit mit Franchise
Doch den Schritt zum eigenen Unternehmen oder zum eigenen Franchise wagen tendenziell noch immer mehr Männer als Frauen. Die Gründe dafür sind vielfältig, beispielsweise die Sorge, Familie und Beruf nicht unter einen Hut zu bringen. Heute gibt es jedoch auch zahlreiche Franchises, die sich in Teilzeit oder sogar aus dem Homeoffice heraus führen lassen.
Außerdem bietet die Gründung über ein Franchise Gründern mehr Sicherheit, denn sie übernehmen ein erprobtes Geschäftsmodell. Darüber hinaus bieten aktuelle Entwicklungen im Bereich der Digitalisierungviele Möglichkeiten, sodass es beispielsweise immer leichter wird, ein Team auch remote vom Arbeitszimmer zuhause zu führen.
Viele Franchisegeber achten darüber hinaus auf die Absicherung ihrer Franchisenehmer oder unterstützen zu Themen rund um die Gesundheitsvorsorge. Die Rahmenbedingungen passen sich also immer mehr an die Lebensbedingungen vieler Menschen an. So wird es beispielsweise in vielen Firmen leichter, mal einen zusätzlichen Tag im Homeoffice zu arbeiten, wenn das Kind krank ist.
Andere Geschäftsmodelle gesucht
Darüber hinaus sind Frauen häufig auf der Suche nach anderen Geschäftsideen als Männer. Stehen bei einigen Männern womöglich möglichst gewinnbringende Ideen im Vordergrund, so suchen viele Frauen nach einer sinnstiftenden Aufgabe. Dies ist sicher zum Teil ein Klischee, aber dennoch weiter eine Tendenz. Einzelhandel, Gesundheitsfranchises oder Beauty-Franchises sind daher Branchen, in denen typischerweise viele Gründerinnen zu finden sind. Viele Frauen entscheiden sich für aber auch für eine Gründung im Dienstleistungsbereich, im Handwerk oder im sozialen Bereich.
Viele Frauen wünschen sich, ihr eigener Chef zu sein und ihr Leben selbstbestimmter und flexibler zu gestalten. Wer auf der Suche nach mehr Flexibilität als in einem Angestelltenverhältnis ist, findet in vielen Franchisemodellen ein geeignetes Geschäftsmodell. Noch mangelt es oft aber an Vorbildern, sodass sich viele Frauen weiterhin nicht trauen, diesen Schritt zu gehen. Erfolgreiche Franchisegründerinnen und Franchisenehmerinnen können hier das Bild verändern.
Vergleichsweise wenig Frauen gründen
Laut des Wirtschaftsministeriums werden nur etwa 16 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen von Frauen geführt. Ihr Anteil bei Selbstständigen mit Mitarbeitern liegt immerhin bei 25 Prozent und unter den Solo-Selbstständigen sind fast 40 Prozent Frauen. Auch das Franchise ist hier keine Ausnahme: Deutlich mehr Männer entscheiden sich für eine Karriere im Franchise.
Laut einer Umfrage des Deutschen Franchiseverbands war im Jahr 2017 nur jeder fünfte Franchisenehmer eine Frau. Diese Zahl dürfte bis heute nicht entscheidend in die Höhe gestiegen sein. Bei etwas aktuelleren Zahlen werden 22 Prozent genannt. Ähnlich sieht es bei Führungspositionen im Franchise aus: Die Führungsebenen sind ebenfalls weiterhin eher männerdominiert. Auch im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit hinter Ländern wie Frankreich oder den USA. Mittlerweile haben jedoch auch einige Studien bestätigt, dass Diversity ein Pluspunkt für die Wirtschaft ist.
Stärken von Frauen nutzen
Oftmals gehen weibliche Führungskräfte und Gründerinnen mit einer anderen Herangehensweise an die Arbeit. Frauen gelten als kommunikationsstärker und führen oft ein Team mit einem kooperativeren Ansatz. Gerade Frauen mit Kindern haben oft viel Organisationstalent und sind erfahren im Zeitmanagement. Diese Eigenschaften sind bei Franchisegebern gefragt und führen dazu, dass sich einige Franchisegeber bewusst für eine Mutter als Franchisepartnerin entscheiden. Zudem sind der kooperative Franchise-Gedanke und das Gefühl, ein Netzwerk im Hintergrund zu haben, für viele Frauen ein wichtiger Pluspunkt beim Franchise.
Trotz aller Klischees, die über Frauen in der Wirtschaftswelt weiterhin kursieren, lässt sich sagen, dass Frauen anders gründen. Sie gehen häufig vorsichtiger an die Gründung heran, kalkulieren vorausschauender und legen mehr Wert auf Sicherheit. Männer neigen dazu, sich selbst und ihr Wissen zu überschätzen, während bei vielen Frauen eher das Gegenteil der Fall ist. Bei vielen Franchises sind Fachkenntnisse nicht unbedingt gefragt. Dies bietet für Quereinsteigerinnen einige Chancen und sie können rasch ihr Können unter Beweis stellen.
Sichtbarkeit von Frauen im Franchise fördern
Um die Sichtbarkeit von Frauen im Franchise zu fördern, wurde 2021 vom Deutschen Franchiseverband ein Franchise-Netzwerk für Frauen gegründet. Im Netzwerk, aber auch darüber hinaus, gibt es einige Themen, die Frauen im Franchise bewegen. Eines davon ist die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. Zudem wird immer wieder über Strukturen diskutiert. So ist sicher für viele Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein entscheidender Punkt. Ist die Kinderbetreuung gewährleistet? Besteht die Möglichkeit, problemlos in die Elternzeit zu gehen und danach beruflich weiterzukommen? Für diese und ähnliche Fragen gilt es gesellschaftlich, aber auch firmenintern eine gute Grundlage zu schaffen und so mehr Fragen den Weg in die Selbstständigkeit über ein Franchise zu ebenen.
Die Realität sieht leider so aus, dass Frauen weiterhin Hürden überwinden müssen, um im Franchise erfolgreich zu werden. Diese Hürden abzubauen, ist eine gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten. Zur Seite steht Ihnen dabei Christian Becker von Artemis Franchise, der Sie zu allen Fragen rund ums Franchise berät. Vereinbaren Sie direkt einen kostenlosen Beratungstermin!