Blog 14. Jul. 2023

Marketing im Franchise

Werbemaßnahmen im Franchise

Immer wieder ist zu lesen, dass Marketing und Werbung unter die Aufgaben des Franchisegebers fallen. Dies gilt jedoch insbesondere für überregionale Maßnahmen, während der Franchisenehmer für die Umsetzung der Werbung vor Ort selbst verantwortlich ist. Dies ist oftmals auch im Franchisevertrag geregelt. Es kann jedoch der Fall eintreten, dass diese die Zustimmung des Franchisegebers benötigen.

Häufig hat der Franchisegeber das zugrundeliegende Marketing- oder Werbekonzept erstellt und erneuert dieses regelmäßig. Auch Werbematerialien werden oft von der Franchisezentrale an alle Franchisenehmer verschickt. Dies hat den Hintergrund, dass das Franchiseunternehmen nach außen als einheitliche Marke auftreten möchte.

Werbemaßnahmen an die Situation vor Ort anpassen

Allerdings müssen Werbeaktionen oftmals auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. Daher hat der Franchisenehmer hier häufig etwas Spielraum, um die Werbemaßnahme individueller zu gestalten. Oftmals sprechen sich beide Seiten hierzu vor der geplanten Werbemaßnahme ab. Dennoch müssen grundsätzlich die im Vertrag festgelegten Regelungen zum Thema Werbung eingehalten werden.

Der Franchisegeber ist also für ein übergeordnetes Marketingkonzept sowie für die Bereitstellung von Werbematerialien verantwortlich. Dieser Service wird in der Regel über die Franchisegebühren abgegolten. Einige Franchisegeber nutzen so einen Teil der Gebühren für das Marketingbudget bzw. bauen einen Pool für Marketingausgaben auf. Einige Franchisegeber haben sich für eine transparente Trennung von Lizenzgebühren und Marketinggebühren entschieden und erheben letztere separat. Auch hier kann sich die monatliche Höhe am Nettoumsatz berechnen.

Diese aus diesem Topf entnommenen Ausgaben für Marketingaktivitäten sollten direkt den Franchisenehmern zugutekommen. Der Franchisegeber ist hier zu einer treuhändischen Verwaltung der Gelder verpflichtet. Beispielsweise für das Anwerben neuer Franchisenehmer sollten andere Gelder aufgewendet werden. In der Praxis hat der Franchisegeber jedoch einen gewissen Handlungsspielraum, vor allem, wenn es keine expliziten Regelungen im Vertrag gibt.

Umsetzung im Franchisehandbuch geregelt

Im Franchisehandbuch ist in der Regel vermerkt, wie Werbe- und Marketingaktivitäten im Detail aussehen und wie Franchisenehmer diese auf die lokalen Gegebenheiten anpassen sollten. Oberste Priorität hat hier normalerweise, dass sich alle Werbemittel oder Marketingaktionen ins Corporate Design und die Corporate Identity des Franchiseunternehmens einfügen sollten.

Das einheitliche Marketing ist ein wichtiger Faktor im Franchise. Weichen die Aktivitäten vor Ort von der allgemeinen Richtung des Franchiseunternehmens ab, kann dies negative Auswirkungen haben. Kunden sind es gewohnt, dass sie an jedem Standort ein ähnliches Angebot bekommen. Weicht nun die Werbung ab, so kann dies zu Irritationen führen. Dies macht Werbung und Marketing zu einem wichtigen Grundpfeiler beim Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen.

Franchisenehmer sollten sich daher an die Vorgaben zu Marketing und Werbung halten, denn diese tragen maßgeblich zum Erfolg des gesamten Franchisesystems bei. Im besten Fall wird auf diesem Weg die ganze Marke gestärkt und gewinnt überregional weiter an Bekanntheit. Zudem sind sie natürlich auch wichtig zur Erhöhung des Umsatzes am jeweiligen Standort.

Setzt ein Franchisenehmer vor Ort dauerhaft die Marketingvorgaben nicht korrekt um, kann dies einen Schaden für das gesamte System zur Folge haben. In der Franchisezentrale sollte daher genau beobachtet werden, wie das Marketing vor Ort gelingt. Manche Franchisezentralen setzen hierfür auch spezielle Franchise Software ein.

Eine Alternative ist, über ein Intranet oder eine andere technische Lösung regelmäßig die aktuellen Werbemittel zur Verfügung zu stellen, damit Franchisenehmer sich diese jederzeit herunterladen oder bestellen können. Zudem können bei einer gut organisierten und umgesetzten Marketingstrategie die Erfolge vor Ort gemessen werden. So sehen die Mitarbeiter in der Zentrale, welcher Franchisenehmer beim Thema Werbung aktiv ist und wer vielleicht noch einmal Beratung oder eine Schulung benötigt, weil er sich bei effektiver Werbung noch schwertut. Darüber hinaus sehen Franchisegeber, wie gut ihre Werbebotschaften bei den Kunden ankommen.

Möglichkeiten der einzelnen Marketingmaßnahmen nutzen

Marketing und Werbung sind in jedem Unternehmen ein wichtiger Aspekt, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Nur so kann ein Unternehmen wachsen und seine Umsätze steigern. Dies gilt für den Franchisenehmer vor Ort ebenso wie für das gesamte Unternehmen.

Die aktuellen, vielfältigen Möglichkeiten im Bereich Werbung und Marketing eröffnen beide Seiten einige Chancen. Zudem können sich die Franchisenehmer untereinander austauschen, was an ihrem Standort bei den Kunden ankommt und welche Strategien gut funktionieren. Dies ist ein Weg, um die kostengünstigsten und effektivsten Maßnahmen herauszufiltern.

Neben klassischen Werbemaßnahmen wie Flyern oder Plakaten führt kein Weg am Internet vorbei. Im Onlinemarketing ergeben sich von der eigenen Webseite über Google Ads bis hin zu Sozialen Medien einige Möglichkeiten. Mit Blick auf die Internetpräsenz gehen Franchisesysteme verschiedene Wege. Mal betreut jeder Franchisenehmer seine eigene Webseite, mal gibt es eine übergeordnete Seite, die auf die einzelnen Standorte verweist.

Haben Franchisenehmer hier Spielraum, so können sie selbst überlegen, welche Onlinemarketing-Maßnahmen für sie effektiv sind und ins Budget passen. Neben Anzeigen bei Google können hier auch Newsletter mit aktuellen Angeboten ein Weg sein. Viele Maßnahmen im Onlinemarketing sind zudem kostengünstig. Hier wird die Zielgruppe dort erreicht, wo sie ohnehin aktiv ist: im Internet.

Mit Blick auf die Sozialen Netzwerke bieten sich einige Möglichkeiten. Facebook sicher bei vielen Unternehmen weiterhin der Standard, obwohl auch insbesondere im kreativen Bereich auch Instagram erfolgversprechend ist. Wer vor allem im B2B-Bereich aktiv ist, sollte LinkedIn nicht vernachlässigen.

Trotz der großen Bedeutung des Internets für Marketing und Werbung sollte niemand den Fehler machen und traditionelle Wege außer Acht zu lassen. Dies umfasst je nach Unternehmen und Branche auch Anzeigen in der Lokalzeitung oder ein Spot im Radio. Gleiches gilt für Besuche auf Messen oder Promotion-Aktionen bei der Präsentation eines neuen Produkts.

Übrigens kann sich sowohl für Franchisenehmer als auch für Franchisegeber lohnen, immer wieder einen Blick auf die Werbemaßnahmen der Konkurrenz zu werfen. Dies gilt für Online- und Offline-Werbung gleichermaßen. So sehen sie, was der Konkurrenz gut gelingt und was nicht.

Selbst vor Ort aktiv werden

Franchisenehmer sollten sich zudem nicht darauf verlassen, dass sich der Franchisegeber schon um alles rund ums Marketing kümmert. Im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten sowie in Absprache mit dem Franchisegeber sollten sie selbst aktiv werden.

Hier geht es für Franchisenehmer auch darum, sich in die Strukturen vor Ort einzubinden. Dabei geht es auch um Themen wie Netzwerken, Verbindungen zur Lokalpresse aufzubauen oder bei Vereinen aktiv zu werden. So kann es ein Weg sein, eine Sport- oder Kulturveranstaltung im Ort als Sponsor zu begleiten.

Dabei kann die Situation eintreten, dass Werbemittel benötigt werden, die der Franchisegeber nicht bereitstellen kann. In diesem Fall sollten Franchisenehmer prüfen, was zu dieser Frage im Franchisevertrag und im Handbuch festgehalten wurde. Im Zweifelsfall sollten Franchisenehmer geplante Werbeaktivitäten und neue Werbemittel mit dem Franchisegeber absprechen. Sollen beispielsweise Werbegeschenke wie Kugelschreiber oder Stofftaschen bedruckt werden, sollten Franchisenehmer darauf achten, dass das Design zum Corporate Design passt und auch dieses mit dem Franchisegeber abstimmen.

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