Frühindikatoren und Systemkennzahlen zur Geschäftsentwicklung
Wie läuft das Geschäft Ihrer Franchisepartner? Franchisegeber sollte stets gut informiert sein, wie es bei den Franchisepartnern läuft. Dazu werden häufig Kennzahlen festgelegt und Vergleichsstatistiken der einzelnen Partner angefertigt. Dazu kommen aber weitere Frühindikatoren, die darauf hinweisen, dass das Geschäft womöglich nicht gut läuft. Dabei geht es sicher nicht immer um wirtschaftliche Dinge, sondern zahlreiche Faktoren – darunter auch persönliche – können sich auf die Geschäftsentwicklung auswirken. So lässt sich oft negativen Entwicklungen frühzeitig entgegenwirken und es wird eine Lösung gefunden, die beiden Seiten weiterhilft.
Frühindikatoren für eine negative Geschäftsentwicklung
Ein Anzeichen, wie es beim Franchisepartner läuft, ist, ob dieser regelmäßig seine Lizenzgebühren bezahlt. Wird des Öftern eine monatliche Zahlung verspätet oder gar nicht bezahlt, ist dies sicher ein schlechtes Zeichen. Wie oft nimmt der Partner an Veranstaltungen oder Schulungen teil? Dies kann auf verschiedene Dinge hindeuteten. Hat er schlicht keine Zeit – was womöglich für eine sehr gute Auftragslage spricht – oder ist er nicht motiviert genug? Diese Fragen lassen sich oft in einem persönlichen Gespräch klären.
Ist der Franchisepartner gut telefonisch erreichbar? Sicher befindet sich viele Selbstständige oft in Gesprächen mit Kunden oder haben auch Termine außerhalb des Büros. Doch wenn der Franchisepartner sehr selten erreichbar ist und auf Rückrufwünsche nicht reagiert, kann dies ein schlechtes Zeichen sein.
Gibt es Gerüchte? Vielleicht kommt Ihnen zu Ohren, dass der Franchisenehmer hinter Ihrem Rücken schlecht über Sie oder andere Franchisepartner redet. Ein weiterer Frühindikator, der auf mögliche interne Probleme hinweist, ist eine hohe Mitarbeiterfluktuation beim Franchisepartner.
Wie oft meldet sich der Franchisepartner in der Franchisezentrale? Bestellt er beispielsweise dort regelmäßig Werbematerialien? Und was hören Sie vom Franchisepartner? Gibt es beispielsweise oftmals Beschwerden von Vermietern oder Lieferanten?
Warnzeichen ernst nehmenFranchisegeber sollten auf diese Warnzeichen achten, denn diese könnten auf eine schwache Geschäftsentwicklung hindeuteten. So lässt sich frühzeitig der Erfolg oder Misserfolg eines Franchisenehmers einschätzen. Bei neuen Partnern stellt sich vieles schon in den Verhandlungen heraus. Stellt ein potenzieller Franchisenehmer viele Fragen, zeigt wirkliches Interesse und nimmt an den angebotenen Schulungen teil, zeigt dies oft, wie motiviert der neue Partner ist.
Darüber hinaus sollte jeder Franchisenehmer das Franchisehandbuch ernst nehmen und sich an die Vorgaben des Franchisegebers halten. Dies schließt eigene Ideen und Verbesserungsvorschläge natürlich nicht aus. Dabei bleiben Diskussionen und Kompromisse oftmals sicher nicht aus. Eine gute Gesprächs- und auch Diskussionsgrundlage zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer ist dabei sicher ein Pluspunkt.
Gibt es Anzeichen auf Probleme beim Geschäftspartner, können sie so frühzeitig das persönliche Gespräch suchen. Oftmals ist auch ein Besuch vor Ort sinnvoll, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Gelingt zwischen beiden Seiten eine vertrauensvolle Kommunikation, so kommen Franchisenehmer oft von selbst auf den Franchisegeber zu und spricht Probleme und Schwierigkeiten an. So lässt sich oft eine gute Lösung für beide Seiten finden.
Transparenz durch Systemkennzahlen
Vorab transparent festgelegte Systemkennzahlen geben oftmals Aufschluss darüber, wo es Verbesserungspotenzial gibt. Systemkennzahlen sind wirtschaftliche Werte, die auch als Betriebsvergleich zwischen den einzelnen Partnern genutzt werden können, natürlich unter Beachtung der Vorgaben zum Datenschutz.
Sie geben Auskunft über Kundenzahlen oder Umsätze. Oftmals ist vorab festgelegt, welche Kennzahlen ein Franchisenehmer an die Zentrale weitergeben muss. Einige Franchisesysteme haben dies auch durch bestimmte Software vereinheitlicht und erleichtert.
Zudem können diese Angaben Teil der vorvertraglichen Aufklärung sein. So kann ein Franchisegeber die Zahlen eines vergleichbaren Standorts neuen Franchisenehmern zur Orientierung vorlegen. Darüber hinaus lassen sich neue Bewerber oftmals mit guten Zahlen überzeugen, ins Franchisesystem einzusteigen.
Steuerung, keine Kontrolle
Oftmals wird bei der Erhebung von Kennzahlen der Begriff „Controlling“ verwendet. Diesen sollten Franchisegeber aber eher im Sinne von „Steuerung“ verstehen. Durch eine zu strenge Kontrolle kann sich ein Franchisenehmer unwohl oder unter Druck gesetzt fühlen.
Dies setzt für Franchisegeber ein gutes Controlling-Konzept, auch mit Frühindikatoren zur Geschäftsentwicklung im Franchise, voraus. Idealerweise weiß der Franchisegeber, welche Zahlen für sein Franchisesystem besonders relevant und aussagekräftig sind. So erkennen sie oft ungünstige Marktentwicklungen und die Tendenzen bei einzelnen Franchisenehmern sehr gut und können bei Bedarf frühzeitig entgegensteuern.
Dazu kommt, dass insbesondere Franchisegeber auch für das Image ihres Unternehmens verantwortlich sind. Wirtschaftliche Fehlentscheidungen können dieses gefährden. Daher ist es für Franchisegeber so wichtig, regelmäßig Marktentwicklungen und die Entwicklung der einzelnen Partner genau zu verfolgen. Dies gibt vielen Franchisenehmer auch die erhoffte Sicherheit, die sie mit einem Eintritt in ein Franchisesystem verbinden.
Welche Kennzahlen sollten erhoben werden?
Mit Umsätzen du gezahlten Lizenzgebühren ist es oftmals nicht getan. Außerdem reicht es oftmals nicht aus, diese einfach in eine Excel-Tabelle einzutragen. Daher entscheiden sich viele Franchisegeber für ein Controlling-Tool, das oftmals im Partnermanagement zum Einsatz kommt. Hierzu arbeiten viele Franchisegeber mit spezieller Software, die Zusammenarbeit und Controlling erleichtert.
Hierüber werden dann beispielsweise Statistiken zur Entwicklung im Vormonat oder im Vorjahr erstellt. Dazu kommen Vergleiche der einzelnen Franchisepartner. So sieht jeder Partner gut, wo er im Vergleich zu den Kollegen im Moment steht. Beiden Seiten fällt es nun leichter, Schritte zu Verbesserungen einzuleiten.
Relevante Kennzahlen sind beispielsweise
· Umsatz
· Rendite
· Daten zu Kundenzufriedenheit
· Kundenzahlen.
Für jedes Unternehmen sind andere Daten wichtig. Die Kundenzufriedenheit lässt sich beispielsweise an Bewertungen ablesen. Auch mit Blick auf Service, Hygienevorgaben oder der Einhaltung der Vorgaben lassen sich individuelle Kennzahlen entwickeln. Franchisegeber legen dann fest, ob sie diese monatlich, quartalsweise oder jährlich erheben.
Idealerweise legen Franchisegeber frühzeitig die für sie relevanten Kennzahlen fest und integrieren diese in die Abläufe in IT oder Buchhaltung. Mögen diese am Anfang noch eine untergeordnete Rolle spielen, so wächst die Bedeutung von Kennzahlen im Laufe der Zeit. Kommen immer mehr Franchisepartner hinzu, so helfen Frühindikatoren und Kennzahlen bei der Steuerung und Weiterentwicklung des ganzen Franchisesystems. Daher ist in vielen Franchisezentralen die Erhebung und Auswertung von Kennzahlen eine der wichtigsten Aufgaben.
Umfangreiche Beratung durch Artemis FranchiseWir unterstützen Sie dabei, die wichtigsten Kennzahlen für Ihr Franchise herauszufiltern. Ebenso beraten wir Sie dazu, welche Frühindikatoren für Sie relevant sind. Gern können Sie sich über diese Fragen auch mit anderen Franchisegebern austauschen. Auch bei der Suche nach passenden Franchisepartnern sind wir an Ihrer Seite. Vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin bei Artemis Franchise! Christian Becker und sein Team freuen sich auf Sie.