Blog 17. Apr. 2023

Das Franchise-System

Was ist ein Franchisesystem?

Generell versteht man unter einem Franchisesystem ein Vertriebssystem, das aus selbstständigen, unabhängigen Unternehmen besteht. Dennoch treten alle Unternehmen auf vielen Ebenen einheitlich am Markt auf – vom Namen bis zur Angebotspalette.

Ein erfahrener Franchisegeber, der mit seinem Unternehmen am Markt etabliert ist, gibt sein Geschäftsmodell gegen eine Lizenzgebühr an andere Unternehmer ab. Oft entsteht so im Laufe der Zeit sogar eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Ein großer Vorteil ist, dass der Franchisegeber expandieren kann, ohne selbst die tägliche Arbeit an den anderen Standorten in anderen Städten erledigen zu müssen. Diese übernimmt der Franchisenehmer unter dem gemeinsamen Firmennamen selbst.

Einheitlicher Markenauftritt

Die Besonderheit gegenüber anderen Vertriebssystemen ist der einheitliche Firmenauftritt. Der Franchisegeber macht oftmals genaue Vorgaben, wie sich das Unternehmen des Franchisenehmers nach außen präsentieren soll. Dies wird unter dem Begriff der Corporate Identity zusammengefasst. Oftmals macht er zudem Vorschriften

· zum Management

· zur Personalpolitik

· zum Marketing

· zum Vertrieb und

· zum Controlling.

Auch aus diesem Grund ist es notwendig, im Vorfeld die eigenen Geschäftsprozesse zu standardisieren, damit der Franchisenehmer diese nach Möglichkeit 1-1 übernehmen kann. Dies kann auch den Erfolg des Franchisesystems deutlich steigern, da ein hoher Wiedererkennungswert geschaffen wird. Die Standardisierung sollte so gestaltet sein, dass alle Prozesse personenunabhängig und ortsunabhängig funktionieren. Auch die Vereinfachung von Abläufen kann notwendig sein.

Wie das Franchisesystem letztlich in der Praxis funktioniert, ist im Franchisevertrag festgelegt. Zudem erleichtert ein Franchisehandbuch dem Franchisegeber die Orientierung. Dieses ist letztlich eine Art Nachschlagewerk, in dem alles Wissenswerte rund um das Franchise festgehalten wird. Auf der anderen Seite kann der Franchisegeber auf dieser Grundlage feststellen, ob sich der Franchisenehmer an alle vereinbarten Vorgaben hält.

Der Franchisegeber als Mentor

Der Franchisenehmer entscheidet selbst, wie stark er sich in das Franchisesystem einbringen will. Vielleicht gibt er auch Koordinationsaufgaben zwischen den Franchisepartnern an einen oder mehrere seiner Mitarbeit ab. Oft wurden im Vorfeld schon Marketingkonzepte und Schulungen erarbeitet.

Oftmals gibt der Franchisegeber sein gesamtes Wissen an den Franchisenehmer weiter. Beratungs- und Weiterbildungsangebote sind ebenfalls immer wieder Teil des Franchisesystems. Einige Branchen und Unternehmen sind hier sicher beratungsintensiver als andere und der Franchisenehmer muss über einen längeren Zeitraum begleitet werden. Bei anderen reicht ein Onboarding oder einer Erstschulung womöglich aus. Je umfangreicher die Betreuung des Franchisenehmers ist, umso mehr tritt der Franchisegeber als Mentor auf. Zudem ist hier zu sagen, dass dies vielleicht noch bei den ersten Franchisenehmern funktioniert, bei einem weiter wachsenden Netzwerk wird der persönliche Kontakt zu den Franchisenehmern oft geringer.

Welche Branchen eignen sich für Franchisesysteme?

Eigentlich kommen nahezu alle Branchen für ein Franchisesystem infrage. Ob ein junges Start-up oder ein Unternehmen aus der Digitalbranche – fast überall ergeben sich Möglichkeiten für Franchise. Sogar Unternehmernetzwerke oder Firmen aus dem sozialen Bereich können sich so erweitern. Typisch Franchisesystem finden sich im Dienstleistungsbereich, dem Einzelhandel und der Gastronomie. Denken Sie hier nicht nur an McDonalds., sondern auch an Fitnessstudios oder Anbieter von Nachhilfeunterricht.

Oftmals teilen sich in einem Franchisesystem Franchisegeber und Franchisenehmer die Arbeit. Der Franchisegeber ist für strategische Aufgaben zuständig. Der Franchisegeber übernimmt alle vor Ort anfallenden Aufgaben. In der Außenwahrnehmung wirkt dies auf Kunden oft ähnlich wie ein Filialsystem. Sie erhalten die gewünschten Produkte oder Dienstleistungen ortsungebunden, in gewohnt gleicher Qualität und unter dem gleichen Namen. Melden Sie sich beispielsweise in einem Fitnessstudio an, dass mit einem Franchisesystem arbeitet, können Sie oftmals in jeder Stadt an den gleichen oder sehr ähnlichen Sportkursen teilnehmen.

Im Unterschied zu einem Filialsystem ist der Franchisenehmer vor Ort verantwortlich und trägt das wirtschaftliche Risiko. Im Franchisesystem wird er jedoch mehr unterstützt, als dies der Fall wäre, wenn er selbst eine Firma gründen würde. Zugleich greift er ein etabliertes Geschäftsmodell auf.

Was macht ein gutes Franchisesystem aus?

Standardisierung ist sicher das A und O beim Franchising. Ein gutes Franchisingsystem zeichnet sich zudem dadurch aus, dass das Konzept gut verständlich verfasst ist. Darüber hinaus sollten die Anforderungen an die Franchisenehmer klar definiert sein.

Im besten Fall überzeugen die Franchisegeber mit einem bewährten Geschäftsmodell und sind auch gegenüber der Konkurrenz gut aufgestellt. Ein Vorteil ist dabei ein Geschäftsmodell, dass modern und zukunftsträchtig aufgestellt ist. Unter Umständen muss der Franchisegeber vor Vergabe der ersten Lizenz an der einen oder andern Stelle nachschärften und sein Unternehmen franchisefähig aufzustellen. Hierbei greifen Ihnen aber Experten unter die Arme.

Ob Ihr Unternehmen oder Ihre Branche für ein Franchisesystem geeignet ist, lässt sich über eine genaue Analyse herausfinden. Dabei spielen die Marktstellung, die Wettbewerber und bestehende Partnerschaften mit anderen Unternehmern eine Rolle.

Allein in Deutschland gibt es rund 1.000 Franchisesysteme und nicht jedes ist für jeden geeignet. Auf Franchisegeber kommt vorab die Aufgabe zu, sein Geschäftsmodell zu standardisieren und auf das spätere Franchise vorzubereiten. Franchisenehmer sollten dann gut prüfen, ob das Franchisesystem für sie geeignet ist.

Den Erfolg bewerten

Der Franchisegeber ist verpflichtet, den Franchisenehmer bestmöglich zu unterstützen. Und davon profitiert er letztlich selbst, denn die Höhe der Lizenzgebühren ist oftmals an den Umsatz gebunden. Daher können Franchisegeber Kennzahlen definieren, um den Erfolg des Franchisesystems zu verfolgen. Dazu können

· Zahlen zu den Marketingaktivitäten

· Zahlen zu den Verkäufen

· der Umsatz

· Betriebsvergleiche oder

· andere betriebswirtschaftliche Zahlen

herangezogen werden.

Artemis Franchise ist dabei in jedem Entwicklungsschritt an Ihrer Seite! Wir erarbeiten gemeinsam mit Ihnen Strategien sowie ein erfolgreiches Marketingkonzept. Ein wichtiger Meilenstein – sofern noch nicht erfolgt – ist der Schutz Ihrer Marke. Wir prüfen Ihre Marktposition und schärfen gegebenenfalls nach. Mit dem passenden Konzept und Franchisesystem gehen wir dann gemeinsam mit Ihnen auf die Suche nach passenden Franchisepartnern! Wenn Sie weitere Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns gern per E-Mail oder Telefon!

22. Apr. 2024

Moderne Formen des Franchise: E-Commerce-Franchising und Online-Franchising

Der Begriff E-Commerce steht für Electronic Commerce und beschreibt Geschäftsmodelle im elektronischen Handel. Letztlich fällt hierunter jeder Handelsverkehr im Internet.
Mehr lesen...
19. Apr. 2024

Gesundheit und Fürsorge im Franchise

Eine aktuelle Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK zeigt, dass sich über 60 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland selbst für Burnout-gefährdet halten. Die Zahlen liegen deutlich höher als vor der…
Mehr lesen...
15. Apr. 2024

Hybride Unternehmensführung in Franchise-Systemen

Remote Work, flexible Arbeitszeiten, geografisch verteilte Teams – Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Franchise-Systeme kennen dies häufig schon länger und können sich…
Mehr lesen...