Franchise-Partnermanagement: Die Zusammenarbeit mit den Franchisepartnern
Zwar sind alle Unternehmen im Franchisesystem eigenständig, doch das System muss auf dem einen oder anderen Weg gesteuert, kontrolliert und weiterentwickelt werden. Doch wie gelingt dies mit unabhängigen Franchisepartnern? Jeder Franchisegeber ist verpflichtet, seine Franchisenehmer so gut wie möglich zu unterstützen und damit den Erfolg des Franchisenehmers zu sichern. Wie dies in der Praxis aussieht, hängt nicht zuletzt von der Größe des Franchisesystems ab. Hier erfahren Sie, was das Franchise-Partnermanagement ausmacht und was es bei Schwierigkeiten mit den Franchisepartnern zu tun gilt.
Das richtige Franchise-Partnermanagement
Generell hängt sicher viel von der Persönlichkeit, dem Franchisemodell und der Größe des Franchisesystems ab, aber der Franchisegeber kann sich für
· Betreuung
· Management
· Befähigung oder
· Führung
seiner Partner entscheiden. Die Zeiten, in denen Entscheidungen einfach von oben nach unten weitergegeben werden, sind vielerorts vorbei. Dagegen entscheiden sich viele Franchisegeber für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren.
Ohne erfolgreiche Franchisepartner kann das gesamte System nicht erfolgreich werden. Daher entscheiden sich viele Franchisegeber heutzutage für ein Partnermanagement. Dieses ist neben der Erweiterung des Netzwerks ein zentraler Baustein.
Unterstützung vor allem am Anfang notwendig
Viele Franchisenehmer benötigen gerade am Anfang Unterstützung. Oftmals wechseln sie von einem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit und bringen verschiedenste berufliche Erfahrungen mit. Meist gibt es noch die eine oder andere Fähigkeit, beispielsweise im Marketingbereich, dem Vertrieb oder dem Marketing, neu erworben oder aufgefrischt werden. Hier bieten sich entsprechende Schulungen in der Anfangszeit an.
In der ersten Zeit ist sicher die Geschäftsführung eng in die Partnerbetreuung einbezogen. Wächst das Franchisesystem, wird oftmals ein Mitarbeiter in der Franchisezentrale mit dem Partnermanagement betraut. Ob dies sinnvoll ist, hängt insbesondere von den konkreten Aufgaben ab. Soll er bei allen Fragen Ansprechpartner des Franchisenehmers sein oder auch Schulungen vorbereiten? Oftmals steht der Mitarbeiter dem Franchisenehmer bei allen alltäglichen Fragen zur Seite und komplexere Themen werden dann mit der Geschäftsleitung besprochen.
Aufbau eines partnerschaftlichen Netzwerks
Im Laufe der Zeit entsteht im Idealfall ein Netzwerk aus selbstständigen Unternehmern, die unter dem Dach eines gemeinsamen Geschäftsmodells zusammenarbeiten. Vielleicht baut der Franchisegeber nach und nach auch den Kontakt und Erfahrungsaustausch unter seinen Partnern aus. Idealerweise reagiert er auch auf Tipps und Verbesserungsvorschläge und stimmt bei Gesprächsbedarf zeitnah einem Treffen zu. Kurz gesagt: Franchisegeber sollten die Kommunikation mit ihren Franchisenehmern nicht vernachlässigen. Diese sollte von gegenseitigem Respekt geprägt sein, speziell dann, wenn es zu unterschiedlichen Auffassungen kommt.
Ein Thema, das immer wieder aufkommt, ist die Kundenakquise. Gelingt diese gerade am Anfang nicht, wie erhofft und womöglich die Umsätze geringer ausfallen, als erwartet, kann dies zu Unstimmigkeiten führen. Oftmals sinkt zudem die Motivation des Franchisenehmers. Bei diesem Thema kann sich ein regelmäßiger Austausch anbieten.
In jeder Phase der Zusammenarbeit sind andere Maßnahmen sinnvoll. Gerade am Anfang sollte sich die Kooperation nicht nur auf ein paar Telefonate beschränken. Denn in dieser Zeit wird oft die Grundlage für eine erfolgreiche und langfristige Partnerschaft gelegt.
Den Erfolg des Franchisepartners verfolgen
Zunächst einmal sollten die Franchisegeber auf dem Laufenden sein, wie sich das Geschäft ihrer Partner entwickelt. Oftmals legen die Franchisepartner dazu erfolgsrelevante Kennziffern fest, anhand derer der Franchisegeber nachvollziehen kann, wie sich das Geschäft seines Partners entwickelt. Dazu können
· Daten zu den Marketingaktivitäten
· Verkaufszahlen
· Erfolgsübersichten
· Vergleiche einzelner Zeiträume und
· betriebswirtschaftliche Kennzahlen
gehören.
Aus diesen Resultaten lassen sich Rankings der einzelnen Franchisepartner erstellen und jeder erfährt so regelmäßig, wo er im Vergleich zu anderen Partnern im System steht. Die Franchisepartner sehen so auch, wo es vielleicht noch Verbesserungsbedarf gibt. Gibt der Franchisegeber diese Rankings an seine Partner weiter, dann natürlich datenschutzkonform und anonymisiert. Allerdings zeigen diese Kennzahlen auch, wie sich das Franchisesystem und die einzelnen Partner entwickeln. Anhand einiger Daten lassen sich oftmals auch frühzeitig negative Entwicklungen sehen und diesen entgegenwirken. Auch der Franchisegeber sieht so, ob er selbst an der einen oder anderen Stelle nachbessern muss.
Reporting gegenüber dem Franchisegeber
Oftmals wird im Franchisevertrag festgelegt, welche Daten der Franchisenehmer zu welchem Zeitpunkt an die Franchisezentrale weiterleiten muss. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, sich bei einem Besuch am Standort persönlich ein Bild von der Situation zu machen. Zu diesem Mittel greifen Franchisegeber sicher eher, wenn Daten zeitverzögert übermittelt werden oder aus anderen Gründen Probleme auftreten.
Vereinfacht wird das Reporting gegenüber dem Franchisegeber, wenn der Steuerberater einbezogen wird. Dieser kann beispielsweise Ratschläge zur Buchhaltung geben. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, dass sich alle Franchisegeber an den gleichen Steuerberater, im Idealfall mit Erfahrung im Franchising, wenden.
Und auch die Digitalisierung kommt im Franchising immer mehr an. Womöglich können alle Franchisepartner an das gleiche Kassensystem angeschlossen oder andere Tools integriert werden. So kann der Franchisegeber einige Daten direkt selbst einsehen. Dabei sollte es aber nie um eine Kontrolle der Franchisenehmer gehen, sondern um die Steuerung des Franchisesystems. Auf der Basis wichtiger Daten lassen sich Entscheidungen treffen und die erfolgreiche Entwicklung des Franchisesystems weiterverfolgen.
Schwierigkeiten rechtzeitig entdecken
Beim Management der Franchisepartner fällt Franchisegebern so oftmals auch früh auf, wenn etwas nicht stimmt. Ein Anhaltspunkt ist, wenn die Franchisegebühr oft erst verspätet gezahlt wird. Auch die seltene Teilnahme an Veranstaltungen wie Seminaren kann ein schlechtes Zeichen sein.
Ebenso können eine hohe Mitarbeiterfluktuation, Beschwerden des Vermieters der Arbeitsräume oder eine schlechte telefonische Erreichbarkeit Anzeichen für Probleme mit dem Franchisepartner oder eine schwache Umsatzentwicklung sein. Im Rahmen des Franchise-Partnermanagements sollte für solche Situationen ein Plan in der Schublade liegen.
Als Franchisegeber sollte man sich früh überlegen, was im Falle von Problemen mit einem Franchisenehmer zu tun ist. Sicher sind ein persönliches Gespräch oder ein Besuch vor Ort sinnvoller, als direkt mit Sanktionen zu drohen. Womöglich lässt sich das Problem in einem Gespräch sehr schnell aus der Welt schaffen.
Artemis Franchise berät Sie umfassend zu Franchise-Partnermanagement. Zudem unterstützten wir Sie dabei, Ihr Unternehmen franchisefähig aufzustellen und zum Franchisesystem weiterzuentwickeln. Danach suchen wir gemeinsam mit Ihnen passende Partner aus und erarbeiten den Franchisevertrag. Als besondere Ergänzung bietet Ihnen Artemis Franchise den Austausch mit anderen Franchisegebern an.