Blog 07. Okt. 2024

Wie sieht eine Franchise-Bewerbung aus?

 

Wie sieht eine Franchise-Bewerbung aus?

Die in der Überschrift aufgeworfene Frage richtet sich auf den ersten Blick an Franchisenehmer und die, die es werden wollen. Doch auch Franchisegeber sollen sich mit dem Bewerbungsprozess befassen und wissen, wie eine gelungene Bewerbung um ein Franchise aussieht.

 

Motivation schon im Anschreiben zeigen

Der Franchisenehmer sollte auf jeden Fall deutlich machen, dass er Begeisterung und Motivation für seine neue Aufgabe mitbringt. Falls ein Bewerbungsschreiben verlangt wird, sollten diese Aspekte schon hier klar herausgestellt sein. In Anschreiben und Lebenslauf erfährt der Franchisegeber zudem, welche Qualifikationen und Erfahrungen der Bewerber mitbringt.

Für einige Franchises sind spezielle Berufs- oder Studienabschlüsse gefordert, in anderen haben auch Quereinsteiger gute Chancen. Der Bewerber sollte auf jeden Fall bereits in der Bewerbung zeigen, dass er in der Lage ist, einen Franchisebetrieb alle zu gründen und zu führen.

Eine Bewerbung um ein Franchise wirkt auf den ersten Blick wie eine normale Bewerbung um eine Festanstellung als Angestellter. Einige Franchisesysteme orientieren sich hieran, andere gehen individuelle Wege. Dennoch ist es weiter üblich, sich um eine Franchiselizenz zu bewerben und eine Bewerbungsphase zu durchlaufen. Wie auch bei anderen beruflichen Aufgaben ist natürlich auch mit einer Absage zu rechnen. Zugleich kann der Fall eintreten, dass der Bewerber seine Bewerbung zurückzieht oder die Verhandlungen beendet.

Die schriftliche Bewerbung ist formal in der Regel genauso aufgebaut wie jede andere Bewerbung. Meist werden

·      Anschreiben

·      Lebenslauf und

·      Zeugnisse

gefordert. Eine klassische Bewerbungsmappe ist nicht mehr gefragt, die Unterlagen lassen sich gut als PDF im Anhang einer E-Mail versenden. Einige Franchisegeber haben auch ein Bewerbungsportal aufgebaut, wo alle wichtigen Dokumente hochgeladen werden können.

Ein großer Unterschied ergibt sich bei den Punkten Qualifikation und Motivation. Während Angestellte darstellen, warum sie ein Gewinn für das Unternehmen sind, sollten Franchisenehmer überzeugend darstellen, warum sie als Franchisenehmer die beste Wahl sind.

 

Passende Franchisepartner finden

Franchisegeber möchten über ein Bewerbungsverfahren sicherstellen, wirklich geeignete Partner zu finden, denn eine schlechte Auswahl schadet letztlich dem gesamten Franchisesystem. Dabei sollten sich Franchisegeber darüber bewusst sein, dass sich einige Franchisenehmer bei mehreren Franchisesystemen erkundigen und die Konditionen vergleichen.

Daher sollten schon online die wichtigsten Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu finden sein. Idealerweise wird hier auch dargelegt, wie der Bewerbungsprozess abläuft. Zudem werben viele Franchisegeber mehr oder weniger offensiv um die besten Kandidaten. So kann ein Tag der offenen Tür oder ein „Tag der Franchisenehmer“ ein guter Weg sein, um sich als Franchisegeber zu präsentieren.

Franchisenehmer sollten frühzeitig erfahren, mit welchen Franchisegebühren und Investitionskosten sie rechnen müssen. In der Regel wird eine bestimmte Eigenkapitalquote gefordert. Einige Franchisegeber nennen schon früh, spätestens aber rechtzeitig zur vorvertraglichen Aufklärung, durchschnittliche Umsatzzahlen oder den Break-even-Point. Im besten Fall bekommen neue Franchisenehmer schon früh erste Zahlen übermittelt, damit sie ihren finanziellen Spielraum einschätzen können. Auch der Ansprechpartner für Kandidaten in der Franchisezentrale sollte diese Fragen beantworten können. Einige Franchisenehmer fordern auch bereits bei der schriftlichen Bewerbung einen Kapitalnachweis.

 

Anforderungsprofil des Franchisegebers

Franchisegeber haben meist ein genaues Anforderungsprofil, das Franchisenehmer erfüllen sollten. Größere Franchisesysteme oder solche, die schon eine Weile am Markt sind, haben häufig ein sehr detailliertes Anforderungsprofil erstellt. Dieses umfasst beispielsweise:

·      Eigenkapitalanforderungen

·      Kaufmännische Erfahrung

·      Organisationstalent

·      Erfahrung in der Mitarbeiterführung und

·      Erfahrung im Vertrieb.

Dazu kommt je nach Branche spezielles Fachwissen. Ist das Franchise auch für Quereinsteiger geeignet, wird dieses in der Regel in Schulungen vermittelt. Franchisenehmer sollten zudem angeben, wie flexibel sie bei der Standortwahl sind. Nicht immer ist der Wunsch-Standort verfügbar.

 

Wie geht es nach der Bewerbung weiter?

Nach der erfolgreichen schriftlichen Bewerbung übernimmt häufig ein Mitarbeiter in der Franchisezentrale, unter Umständen auch der Franchisegeber selbst, das erste Telefonat, bei dem der Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Franchisenehmer sollten hier zeigen, dass sie sich bereits grundsätzlich mit dem Thema Franchise beschäftigt und über das Unternehmen informiert haben.

Darüber hinaus kommen in diesem Erstgespräch häufig bereits Fragen zu den finanziellen Voraussetzungen des Franchisenehmers auf. Viele Franchisegeber möchten aber auch mehr über die familiäre und persönliche Situation des Bewerbers erfahren. Fragen in dieser Richtung zielen häufig darauf ab, zu erfahren, wie das persönliche Umfeld zur Franchisegründung steht und ob der Bewerber familiären Rückhalt hat. Beide Seiten nutzen das erste Gespräch natürlich auch, um einen persönlichen Eindruckvoneinander zu bekommen. Franchisegeber möchten wissen, ob der Bewerber menschlich zum Franchisesystem passt.

Franchisegeber sollten sich aber auch darauf einstellen, dass der Bewerber selbst Fragen stellt und ihn im Idealfall sogar dazu ermutigt. Gerade bei finanziellen Fragen sollte der Franchisegeber offen und korrekt antworten. Auch Fragen zur Wettbewerbssituation und geplanten Weiterentwicklungen sind nicht unüblich, denn auch der zukünftige Franchisenehmer möchte sich einen genauen Eindruck vom Unternehmen machen.

 

Wie geht es nach dem Vorstellungsgespräch weiter?

Franchisegeber können dem Kandidaten anbieten, das Gespräch mit Franchisepartnern zu suchen, die schon länger Teil des Franchisesystems sind. Auch ein Schnuppertag in der Filiale, dem Pilotbetrieb oder an einem anderen ausgewählten Standort sind nicht ungewöhnlich. Ist eine Hospitanz bei einem erfahrenen Franchisenehmer geplant, hat der Franchisegeber die Möglichkeit, nochmals Feedback von einer anderen Person einzuholen.

Stehen dann die Chancen auf eine Zusammenarbeit gut, sollte frühzeitig das Franchisehandbuchausgehändigt werden. Hier ergeben sich häufig nochmals Fragen seitens des neuen Franchisenehmers. Der nächste Schritt ist in der Regel die vorvertragliche Aufklärung. Haben es beide Seiten bisher geschafft und sind alle offenen Fragen geklärt, steht der Vertragsunterzeichnung nichts mehr im Weg. Idealerweise sind bis zu diesem Zeitpunkt auch alle finanziellen Fragen, inklusive Kreditgesprächen mit Banken, geklärt.

 

Häufig mehrstufige Bewerbungsverfahren

Franchisegeber haben im Laufe der Jahre oft ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren aufgebaut und verbessern dieses regelmäßig. In jeder Phase der Bewerbung geht es um verschiedene Aspekte, denn es ist für beide Seiten in der Regel nicht zielführend, alles auf einmal zu klären.

Meist geht es in der ersten Phase darum, ob beide Seiten grundsätzlich zueinander passen. Dann erhält der Interessent im nächsten Schritt die wichtigsten Informationen zum Unternehmen, damit er sich ein Bild über das Alltagsgeschäft und seine zukünftigen Aufgaben machen kann. Ein persönliches Gespräch kann der zweite oder dritte Schritt der Bewerbung sein.

Bei einigen Franchisegebern wird es im Vorstellungsgespräch bereits sehr konkret und es kann beispielsweise schon um die Standortanalyse gehen. Andere führen vor dem eigentlichen Vorstellungsgespräch ein sehr ausführliches Vorab-Gespräch am Telefon. Bei vielen Franchisegebern spielen mittlerweile die schriftliche Bewerbung oder die vorgelegten Zeugnisse eine untergeordnete Rolle. Menschliche Aspekte und Charaktereigenschaften wie Zuverlässigkeit und Höflichkeit spielen eine größere Rolle.

Mehr über den Bewerbungsprozess und die Partnergewinnung erfahren Sie in der Beratung bei Artemis Franchise. Christian Becker und sein Team freuen sich darauf, Sie kennenzulernen. Vereinbaren Sie jetzt einen kostenlosen Ersttermin!

 

 

08. Nov. 2024

Lead-Gewinnung im Franchise

Leads sind zunächst einmal ganz allgemein Personen mit einem Kaufinteresse. Der Begriff ist im Marketing in dieser Definition üblich. Im Franchise versteht man darunter jedoch Interessenten, die…
Mehr lesen...
04. Nov. 2024

Die Grundausbildung im Franchise

In der Grundausbildung (auch Basistraining genannt) lernen zukünftige Franchisenehmer alles, was sie später für ihren Berufsalltag wissen müssen. Der Wissenstransfer vom Franchisegeber zum…
Mehr lesen...
28. Okt. 2024

Start-up als Franchise

Eignet sich ein Start-up als Franchise? Zunächst scheinen sich die grundlegenden Konzepte stark zu widersprechen. Ein Franchise basiert traditionell auf einer etablierten Geschäftsidee, die sich…
Mehr lesen...