Wie finde ich das passende Franchisekonzept?
Der Begriff Franchisekonzept wird unterschiedlich definiert. Je nach Herangehensweise und Begriffsdefinition steht das Konzept am Anfang der Aufbauphase und legt die grundlegenden ersten Ideen für das spätere Franchise dar. Bei einer zweiten Auslegung des Begriffs entsteht das Konzept während der Aufbauphase und ist so die fertige Grundlage für das Franchise.
Zwei Definitionen üblich
Ersteres wird auch als funktionale Sicht bezeichnet und umfasst u.a. die Geschäftsidee und das Absatzsystem. Zweiteres wird auch als organisatorische Sicht bezeichnet und bezieht sich auf die Struktur des Franchisesystems. Anders gesagt, mal bezeichnet man als Franchisekonzept lediglich die Geschäftsidee, mal das gesamte Franchisemodell.
Wird von einem erprobten Franchisekonzept gesprochen, so ist der Auf- und Ausbau des Franchisesystems schon sehr weit fortgeschritten. So wurde beispielsweise das Geschäfts- und Franchisemodell bereits in einem Pilotbetrieb getestet. In Abgrenzung hierzu bedeutet der Begriff Franchisesystem, dass bereits ein Netzwerk aus Franchisepartnern besteht, die Franchisezentrale ihre Aufgaben aufgenommen hat und das gemeinsame Vertriebsnetz aufgebaut wurde. Auch die Marke ist so weit ausgebaut, dass Franchisenehmer von ihr profitieren.
Bezieht sich der Begriff Franchisekonzept auf die Geschäftsidee, so ist diese in der Regel schon standardisiert und an die Anforderungen des Markts angepasst, sodass hieraus das spätere Franchisesystem entsteht. Idealerweise füllt die Geschäftsidee eine Marktlücke oder bietet einen Wettbewerbsvorteil. Auch das Alleinstellungsmerkmal sollte gut herausgearbeitet sein.
Ist mit dem Begriff Franchisekonzept nicht nur die Geschäftsidee, sondern auch das Franchisemodell gemeint, so gehört hierzu u.a.
· die Organisation der Franchisezentrale
· die konkrete Ausgestaltung der Beziehung zu den Franchisepartnern und
· die Leistungen, die der Franchisegeber für die Franchisenehmer erbringt.
Meist geht dennoch ein Franchisekonzept weit über den ersten Entwurf für ein Geschäftsmodell hinaus und kann dann als Geschäftskonzept eines Franchisesystems verstanden werden.
Neue Generation von Franchisekonzepten
Seit einigen Jahren weicht die Definition eines Franchisekonzepts von der klassischen Begriffsbestimmung ab. Früher verstand man unter einem Franchisekonzept häufig ein oft schon seit Jahren etabliertes Geschäftsmodell. Nun finden sich am Markt vermehrt auch Franchisekonzepte, die weder auf eine signifikante Größe noch Langzeiterfahrungen zurückgreifen können. Auch aus einem Startup, das erst seit kurzem am Markt vertreten ist, kann ein Franchise werden.
Dieser Mangel an Erfahrung gleicht sich durch Motivation, Engagement und Innovationen aus. Manchmal ist mit einem Franchisekonzept in der Tat lediglich der Entwurf für ein Unternehmen gemeint, das noch gar nicht gegründet wurde. Es kann durchaus der Fall eintreten, dass ein Gründer von Beginn an plant, sein neues Unternehmen zeitnah zu einem Franchise auszubauen.
Auch der Fall, dass ein bereits bestehendes Unternehmen, unter Umständen mit bereits existierenden Filialen, in ein Franchise umgewandelt werden soll, kann die Grundlage für ein Franchisekonzept sein. Häufig ist im Alltag dennoch mit dem Begriff Franchisekonzept der organisatorische Aufbau eines Franchiseunternehmens gemeint.
Wie finden Franchisegeber das passende Franchisekonzept?
Franchiseberater unterstützen Sie beim Aufbau Ihres Franchisekonzepts. Die Herangehensweise kann je nach Definition sehr unterschiedlich sein, am Ende der Planungsphase steht in der Regel jedoch ein erstes Konzept fest. Ein Franchisekonzept ist sehr individuell und nicht jede Vorgehensweise passt für jedes Unternehmen.
Eine der Grundlagen zur Erstellung eines Franchisekonzepts ist die Standardisierung von Arbeitsabläufen. Dies bildet wiederum die Grundlage für das Franchisehandbuch. Zudem sollten sich Franchisegeber Gedanken darüber machen, wie sie ihr Franchise führen wollen und wie die Zentrale organisiert ist. Hierzu gehört auch die Frage, welche Leistungen den Franchisenehmern angeboten werden sollen.
Häufig gehört auch ein Profil des idealen Franchisenehmers zum Franchisekonzept. Der Franchisegeber legt darin fest, welche Eigenschaften und Qualifikationen der Franchisenehmer im Idealfall mitbringt. Darüber hinaus gibt das Franchisekonzept häufig bereits Aufschluss über die finanzielle Belastung für den Franchisenehmer. Mittlerweile gibt es auch einige Franchisekonzepte, die sich mit geringem Kapitaleinsatz oder aus dem Homeoffice heraus umsetzen lassen. Auch erste Gedanken zu Schulungen können Teil des Konzepts sein. Das Franchisekonzept umfasst also verschiedenste Überlegungen, die Franchisegeber im Vorfeld prüfen sollten.
Von der Idee bis zum Franchise kann es eine Weile dauern. Franchisegeber sollten hier also Geduld mitbringen. Der eine oder andere Rückschlag ist dabei nicht ungewöhnlich. Ob sich das Konzept bewährt, zeigt sich spätestens im Pilotbetrieb. Her gibt es nochmals die Möglichkeit, gegenzusteuern und einzelne Aspekte des Konzepts zu verändern.
Wie finden Franchisenehmer das passende Franchisekonzept?
Sind angehende Franchisenehmer an einer Karriere als Franchisenehmer interessiert, sollten sie das Franchisekonzept gründlich unter die Lupe nehmen und mehrere Franchisekonzepte miteinander vergleichen. Allein in Deutschland gab es 2023 etwa 190.000 Franchisebetriebe.
Die Anzahl verschiedenster Franchisekonzepte ist also groß. Idealerweise bietet es Franchisegebern wie auch Franchisenehmern die Chance auf ein gutes Einkommen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Allerdings ist nicht jedes Franchisekonzept für jeden Franchisenehmer geeignet.
Die einzelnen Franchisekonzepte sind unabhängig von Branchen oder Firmengrößen. Viele Franchisekonzepte richten sich im Übrigen auch an Quereinsteiger, da das ursprüngliche Geschäftsmodell so ausgebaut und standardisiert wurde, dass es in Schulungen erlernbar ist.
Franchisekonzepte sollten für Franchisenehmer und Franchisegeber hinsichtlich finanzieller Voraussetzungen und Qualifikationen passen. Darüber hinaus sehen einige Franchisekonzepte große Flexibilität bei der Standortwahl vor, was womöglich sogar mit einem Umzug verbunden ist.
Zu beachten gilt auch, dass junge Franchisesysteme zwar ein Konzept vorlegen können, aber Dinge wie reibungslose Abläufe oder regelmäßige Tagungen noch nicht stattfinden oder noch nicht eingespielt sind. Diese sind zwar womöglich im Konzept vorgesehen, aber noch nicht in die Praxis umgesetzt. Gleiches gilt für die Markenbekanntheit, da diese ebenfalls noch im Aufbau ist. So kann auch der Fall eintreten, dass das Franchisekonzept nach einiger Zeit nochmal überarbeitet und das eine oder andere Detail nachjustiert werden muss.
Jeder angehende Franchisenehmer sollte sich also zuerst einen Überblick über die einzelnen Franchisekonzepte machen und interessante Franchises dann im Detail prüfen. Aus diesem Grund sollte jeder Franchisegeber umfassende Informationen zu seinem Franchisekonzept herausgeben.
Aus Sicht des Franchisegebers ist das Franchisekonzept eng mit der Strukturierung seiner betrieblichen Abläufe verbunden. Artemis Franchise berät Sie umfassend beim Aufbau Ihres Franchisekonzepts. Vereinbaren Sie jetzt einen kostenlosen Ersttermin!