Blog 02. Dez. 2024

Was Franchisegeber von ihren Franchisenehmern erwarten

Was Franchisegeber von ihren Franchisenehmern erwarten

Franchisenehmer sind Teil eines Franchisesystems. Sie sind auf der einen Seite selbstständige Unternehmer, auf der anderen Seite aber an die Vorgaben des Franchisegebers gebunden. Was erwarten Franchisegeber von ihren Franchisenehmern? Die Erwartungen gehen deutlich über die regelmäßige Zahlung von Lizenzgebühren und die Einhaltung der Vorgaben hinaus, denn abgesehen hiervon sind beide Seiten auch Geschäftspartner und aufeinander angewiesen. Der Erfolg eines Franchisesystems hängt stets von beiden Seiten ab.

 

Markenkonsistenz beachten

Bei einem Franchise steht die Markenkonsistenz im Vordergrund. Es ist Aufgabe des Franchisegebers, für ein konsistentes Marketing für das gesamte Franchise zu sorgen. Oft haben sie viel Zeit und Aufwand in den Markenaufbau gesteckt und sich so auch ihre Reputation aufgebaut. Franchisenehmer sind daher eine Art Markenbotschafter. Franchisegeber sollten darauf achten, Franchisenehmer auszuwählen, die dieser Rolle gerecht werden.

Sie sollten also die Marketingmaterialien der Franchisezentrale verwenden und bei eigenen Veröffentlichungen auf das Corporate Design der Marke achten. Darüber hinaus sollten die passenden Franchisenehmer in der Lage sein, das angebotene Produkt oder Dienstleistung in der geforderten Qualität anzubieten. Idealerweise sollten Franchisegeber wie auch Franchisenehmer in regelmäßigen Abständen ihre Abläufe überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Vorgaben und Standards eingehalten werden.

Die Stärke der Franchisemarke kann nur dann beibehalten oder sogar gestärkt werden, wenn das Markenversprechen gegenüber dem Kunden jederzeit eingehalten wird. Dies bedeutet, dass die Erwartungen der Kunden an jedem Standort gleichermaßen erfüllt werden müssen. Es ist die Aufgabe der Franchisegeber, diesem Anspruch gerecht zu werden.

 

Eigenständig Wachstum anstreben

Dennoch sollte der Franchisenehmer in der Lage sein, eigenständig zu agieren, um das Wachstum vor Ort voranzubringen. Daher hat es sich eingebürgert, dass Franchisegeber für das übergeordnete Marketing zuständig sind, der Franchisenehmer für das Marketing vor Ort. Auch eine eigene Webseite und Social-Media-Kanäle füllen viele Franchisenehmer selbst. Oft gibt es klare Vorgaben zum Marketing, an die sich alle Franchisenehmer halten müssen. Dies hat auch den Hintergrund, dass der Franchisegeber alle Franchisenehmer gleich behandeln muss.

Franchisegeber sollten sich auf das Standortwissen und die Kenntnisse über die lokalen Gegebenheiten des Franchisenehmers verlassen können. Dies bedeutet auch, dass Franchisenehmer eigenverantwortlich Marketingmaßnahmen vor Ort durchführen, sich weiterbilden und Netzwerke aufbauen. Darüber hinaus sollten Franchisenehmer aktuellen Entwicklungen vor Ort rasch an den Franchisegeber weiterleiten, da er diese Informationen häufig in weitere Planungen einbezieht.

 

Solider und transparenter Umgang mit Finanzen

Darüber hinaus ist es für beide Seiten wichtig, an einem soliden Finanzmanagement zu arbeiten. Franchisenehmer sollten in der Lage sein, ihr Finanzmanagement übersichtlich und transparent zu gestalten. Neben der regelmäßigen Übermittlung aktueller Kennzahlen erwarten Franchisegeber, dass jeder Franchisepartner seine Bücher ordnungsgemäß führt. Für Steuern und Buchhaltung ist jeder Franchisepartner selbst verantwortlich. Aus den aktuellen Zahlen des Franchisenehmers bewertet der Franchisegeber nicht nur die aktuelle Entwicklung des Franchisenehmers, er nutzt diese Informationen auch für strategische Entscheidungen. Hierzu kann auch das Marketing gehören.

Franchisegeber erwarten darüber hinaus einen verantwortungsvollen Umgang mit den finanziellen Mitteln. Im Idealfall setzt der Franchisenehmer sein Geld sinnvoll ein, um die Rentabilität zu erhöhen. Je nach Franchise können hier die Senkung von Ausgaben oder sinnvolle Investitionen im Vordergrund stehen. Franchisenehmer sollten offen über ihre finanzielle Situation sprechen. Gerade wenn es zu Schwierigkeiten kommen sollte, ist es ratsam, dies dem Franchisegeber rasch mitzuteilen.

 

Selbst aktiv werden

In vielen Bereichen erwartet der Franchisegeber vom Franchisenehmer, dass dieser selbst aktiv wird. Idealerweise lösen Franchisenehmer alltägliche Dinge selbst. Hier geht es beispielsweise um die Festlegung von Arbeits- und Öffnungszeiten sowie den Umgang mit seinem eigenen Personal. Hier machen zwar einige Franchisegeber ebenfalls Vorgaben, doch häufig haben die Franchisenehmer hier freie Hand. Dies gilt auch für das Abschließen von Arbeitsverträgen sowie der Lohnstruktur. Aus rechtlicher Sicht ist dies zwingend notwendig, da Franchisenehmer selbstständige Unternehmer sind.

Auch das Bestellwesen liegt in der Verantwortung des Franchisegebers. Im Rahmen bestimmter rechtlicher Vorgaben kann der Franchisenehmer direkt beim Franchisegeber bestellen, aber häufig kommen auch andere Händler und Lieferanten infrage. Darüber hinaus ist es je nach Franchise kein Problem, auch regionale Diversifikationsprodukte zu verkaufen. Eine Besonderheit ist die Preissetzung. Die Preissetzungshoheit hat eigentlich der Franchisenehmer, doch hier haben sich in vielen Franchises innerhalb der rechtlichen Regelungen zulässige Preisempfehlungen durchgesetzt. Auch hinsichtlich der Regelungen und Vorgaben vor Ort, beispielsweise mit Blick auf Behörden wie das Ordnungsamt oder die Gewerbemeldestelle sind Franchisenehmer auf sich allein gestellt.

 

Problemlöser gefragt

Gerade im Dienstleitungsfranchise sind oft Franchisenehmer gefragt, die viele Aufgaben dank ihrer bisherigen Berufserfahrung gut erfüllen können. Hier reichen Schulungen und Einweisungen oft nicht aus, sondern bei vielen Dingen muss der Franchisenehmer selbst aktiv werden.

Während in vielen Franchises Quereinsteiger mehr als willkommen sind, müssen die Franchisenehmer gerade bei einigen Dienstleistungs-Franchises einiges an Wissen und Erfahrung mitbringen. Hier sind oft Problemlöser gefragt, die das Franchisekonzept auch an einem anderen Standort problemlos umsetzen können. Allerdings sind beispielsweise im Pflegebereich oder bei einer Nachhilfe-Kette sind je nach Ort spezifische Begleitumstände zu beachten, mit denen der Franchisenehmer umzugehen hat. Denkbar ist, dass in solchen Branchen auch der Franchisegeber nicht in jedem Fall helfen kann.

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