McDonald’s: Das Nr. 1-Franchiseunternehmen der Welt
Ende Dezember 2023 gab es weltweit mehr als 41.000 Restaurants der bekannten Fastfood-Kette. In diesem Beitrag schauen wir uns näher an, wie McDonald’s zum Top-Franchiseunternehmen der Welt wurde und wie das Franchise-System des Schnellrestaurants funktioniert.
Innovation in den 1940er Jahren
Das erste Restaurant wurde 1940 von den Gründern Richard und Maurice McDonald in San Bernadino in Kalifornien eröffnet. Acht Jahre später wurden dann die bis heute bekannte Arte der Zubereitung von Hamburgern und das Konzept der Selbstbedienung eingeführt. Beides wurde nicht nur zum Vorbild für andere Unternehmen, sondern stellte damals eine echte Neuerung dar.
1953 kam der erste Franchisenehmer zu McDonald’s und eröffnete sein erstes eigenes Restaurant in Phoenix in Arizona. Das darauffolgende Jahr sollte einer der Meilensteine in der Firmengeschichtewerden, denn Ray Kroc, bis dahin Verkäufer von Milchshake-Mixern, sprach die McDonald’s-Brüder an und wollte ebenfalls Franchisenehmer werden.
Rasch wurde er jedoch auch zugleich zum Franchisegeber und verkaufte seinerseits erfolgreich weitere Lizenzen. Schon damals expandierte McDonald’s stark, Kroc begann allerdings wohl einige konzeptionelle Fehler. Daher spielt das Unternehmen diese Zeit häufig herunter. Dennoch war es Kroc, der das Unternehmen zum Franchise, wie wir es heute kennen, ausbaute. Später kaufte er den McDonald-Brüdern die Rechte an der Marke ab. In dieser Zeit entstanden zudem auch die bis heute für das Unternehmen wichtigen Beziehungen zu anderen Unternehmen wie Coca-Cola.
Rasanter internationaler Aufstieg
Der erfolgreiche Weg für McDonald's ging aber rasant weiter und schon 1967 kamen Filialen außerhalb der USA hinzu. In Europa wurde 1971 die erste Filiale eröffnet, genauer gesagt in den Niederlanden. Dabei achtet McDonald's nach Möglichkeit auf kulturelle Unterschiede in den jeweiligen Ländern. So gibt es beispielsweise in Israel zahlreiche Filialen, die die Burger und andere Produkte koscher zubereiten und am Sabbat geschlossen sind. In muslimischen Ländern werden die Produkte halal hergestellt und die Filialen in Indien verzichten auf Rindfleisch.
In den letzten Jahren versucht sich McDonald zunehmend mit Themen wie Nachhaltigkeit und gesundem Essen zu positionieren. Und auch am Corporate Design wird immer wieder gearbeitet. Gleiches gilt für die Marketing-Strategie, die bei Bedarf auf die einzelnen Länder angepasst wird. Heute ist McDonald's in 120 Ländern vertreten, doch nicht alle Filialen sind im Besitz von Franchisenehmern. Von den gut 31.000 Filialen werden rund 5.700 von McDonald’s selbst betrieben.
In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Franchise-Struktur entwickelt, bei der der Konzern seine Einnahmen über Mieten erhält, die sich nach dem Umsatz der einzelnen Filialen richten. Je nach Vereinbarung zahlt der Franchisenehmer monatlich und die Summe kann ein fester oder prozentualer Betrag sein. Diese Mieten sind letztlich Pachteinnahmen, denn neben der Immobilie, dem Konzept und der Marke stellt McDonald’s auch die notwendige Technik zur Verfügung.
Struktur von McDonald’s in Deutschland
In Deutschland gibt es etwa 1.5000 Filialen. Der Hauptsitz in München firmiert als LLC und damit als Gesellschaft nach dem Recht des US-Bundesstaats Delaware. Die Standorte der meisten Franchisenehmer sind dagegen klassische GmbHs. Mit Blick auf Lieferanten und Hersteller arbeitet McDonald's in Deutschland mit exklusiven Partnern für Käse oder Fleischwaren zusammen.
Die Struktur des Konzerns gliedert sich unterhalb der Zentrale in München in drei regionale Servicecenterauf. Auf der Ebene darunter gibt es sogenannte Regionalbüros. Zudem gibt es in Deutschland eine Testküche und ein firmeninternes Ausbildungsangebot. In Illinois gibt es sogar die sogenannte Hamburger University, bei der ausgewählte Mitarbeiter einen Hochschulabschluss erwerben können.
Jeder kennt die typischen McDonald's-Filialen, doch strenggenommen gibt es vier Varianten. Beim In-Store-Konzept befindet sich die Filiale in schon bestehenden Gebäuden, Einkaufszentren oder in Bahnhofsgebäuden. Am Stadtrand oder in der Nähe von Autobahnen befinden sich häufig sogenannte Freestander, am besten mit einem Drive-In. Manchmal sind auch noch sehr kleine Filialen ohne Sitzgelegenheit zu finden. Diese werden Satellites genannt. Kleine Standorte an Tankstellen oder Autobahnraststätten werden angebundene Filialen genannt. Bei den beiden letzten Varianten ist das Angebot in der Regel eingeschränkt. Neben dem bekannten Drive-In ist in einigen Filialen auch das McCafé zu finden.
Wer kann Franchisenehmer bei McDonald’s werden?
In Deutschland gibt es etwa 200 Franchisenehmer. Viele davon führen also mehrere Filialen. Laut Firmenangaben liegt der Schnitt bei 6,8 Filialen pro Standort. Bei schon bestehenden Restaurants errechnet McDonald’s den Kaufpreis aus dem sogenannten „Fair Market Value“, dem Marktwert und der Lage des Restaurants. Franchisenehmer müssen hier mit einigen Hunderttausend Euro, unter Umständen sogar einigen Millionen Euro rechnen. Dabei muss der Franchisenehmer dies vorwiegend aus Eigenkapitalstemmen.
Hinzu kommen umfangreiche Anforderungen mit Blick auf die Qualifikation. So wird Erfahrung in der Mitarbeiterführung sowie kaufmännisches Wissen gefordert. Zudem verlangt McDonald’s viel Engagement und Einsatz von seinen Franchisenehmern. Häufig wird der Vertrag langfristig abgeschlossen. 20 Jahre sind keine Seltenheit.
Erfahrenes Team und etablierte Struktur
Bei McDonald’s kümmern sich verschiedene Konzernabteilungen um die Franchisenehmer. Neben der Marketingabteilung ist auch die Abteilung Corporate Affairs für die Franchisenehmer zuständig. Diese unterstützt bei verschiedenen Kommunikationskanälen oder bei Aktivitäten vor Ort. Gern werden hierüber auch lokale Sportvereine unterstützt. Jeder Franchisenehmer muss einen gewissen Anteil des Umsatzes für Marketing ausgeben. Dabei sind auch lokale Marketingaktionen vor Ort möglich und die Franchisenehmer entscheiden mit, wofür Werbegelder am besten verwendet werden sollten.
Für die weitere Expansion ist bei McDonald’s eine eigene Abteilung zuständig. Die Mitarbeiter suchen beispielsweise neue Standorte. Daher muss ein neuer Franchisenehmer nicht selbst einen Standort mitbringen. Wurde ein passender Standort gefunden, ist die Abteilung Construction dafür zuständig, diesen zu bauen. Dafür arbeiten sie oft mit Handwerkern oder Architekten vor Ort zusammen.
Für neue strategische Konzepte rund um Nachhaltigkeit ist die Abteilung Corporate Responsibility & Environment zuständig. Bei einem erfolgreichen Franchise-System ist die Aus- und Weiterbildung der Franchisenehmer entscheidend. Gerade in der Anfangszeit sind hier die Field & Operations Consultantsaus den regionalen Field Service Abteilungen ein wichtiger Ansprechpartner.
Franchise-Abteilungen bei McDonald's
Und natürlich gibt es bei McDonald’s eine eigene Abteilung für Franchise, vergleichbar mit den sonst üblichen Franchisezentralen. Die Franchise-Abteilung ist für die Betreuung der Bewerber und Franchisenehmer zuständig. Dazu kommt die Abteilung Franchise Controlling, die nicht nur regelmäßig die wirtschaftliche Situation jedes Standorts beurteilt, sondern auch die Franchisenehmer beispielsweise bei Betriebsabrechnungen unterstützt.
Für die Beratung von Franchisenehmern ist die Abteilung Human Ressources zuständig. Die Mitarbeiter helfen beispielsweise bei arbeitsrechtlichen Fragen weiter. Bei anderen rechtlichen Themen ist die Rechtsabteilung von McDonald’s zuständig. Einen Beitrag zur weiteren Entwicklung von Prozessen leistet die Abteilung National Operations, die auch die Einhaltung der Vorgaben in den einzelnen Restaurants überprüft.
Da McDonald’s selbst keine Lebensmittel herstellt, ist die Fastfood-Kette auf Lieferanten angewiesen. Diese beliefern auch die Franchisenehmer, die die gleichen Einkaufspreise erhalten wie der Konzern selbst. Für die Beziehungen zu den Lieferanten ist die Abteilung Supply Chain & Quality Assurance verantwortlich. Hinzu kommt die Abteilung Training & People Development, die für die Aus- und Weiterbildung der Franchisenehmer zuständig ist. In Deutschland gibt es mehrere firmeninterne Trainingszentren.
McDonald’s ist sicher in vielerlei Hinsicht Vorreiter des modernen Franchising. Die Größe eines Unternehmens ist jedoch nicht der wichtigste Aspekt beim Aufbau eines Franchise-Systems. Sogar ein Start-up kann erfolgreich zum Franchise werden. Wie dies gelingt, erfahren Sie bei Artemis Franchise. Buchen Sie direkt einen kostenlosen Ersttermin!