Internationales Wachstum mit dem Franchise
Franchises sind überall: Klar ist, dass McDonald’s und Co. auf der ganzen Welt Filialen haben. Doch auch für kleinere Franchises sieht der internationale Markt gut aus und bietet Möglichkeiten zur Expansion, denn das System Franchise hat sich mittlerweile auf der ganzen Welt etabliert. Ab einem gewissen Punkt in der Franchiseentwicklung können Franchisegeber darüber nachdenken, den Sprung auf internationale Märkte zu wagen.
Franchise international
Wie sieht es im Ausland mit dem Thema Franchise aus? Die Nummer 1 im Franchise sind weiterhin die USA. 2022 gab dort es allein in der Gastronomie etwa 790.500 Franchisebetriebe – Tendenz steigend. Franchising ist aber auch in Australien beliebt, dort insbesondere bei Kleinbetrieben und im Mittelstand. Dort gibt es jedoch bestimmte Vorgaben einzuhalten, die vor allem unerfahrene Franchisenehmer schützen sollen. So müssen sich Franchiseunternehmen hier seit 2015 an einen bestimmten Verhaltenskodex halten.
Auch in Brasilien wird das Franchising seit rund 20 Jahren immer beliebter und wächst dort nach einer Krise 2020 wieder. Dort gibt es rund 170.000 Franchisebetriebe, die Hundertausenden Menschen Arbeit geben. Viele der dort tätigen Franchiseunternehmen sind schon lange am Markt. Neben den internationalen Ketten sind auch zahlreiche brasilianische Unternehmen erfolgreich. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Brasilien ein Gesetz zum Franchising, dass 2019 erneuert wurde. Darin sind unter anderem die Pflichten des Franchisegebers geregelt.
Wie schon das Beispiel Brasilien zeigt, holen Schwellenländer auf. Ein Beispiel ist auch Indien, wo gerade die großen Ketten wie McDonald‘s stark präsent sind. Dort wächst der Franchisemarkt seit Jahren. In Saudi-Arabien konnten sich internationale Franchises ebenso durchsetzen und gerade US-Unternehmen sind dort gefragt. Internationales Fast Food hat sich auch in Südafrika in den letzten Jahren etabliert. Potenzial bietet auch China. Hier gilt es jedoch auch bestimmte Gesetze zu berücksichtigen. So muss sich dort ein Franchisegeber dazu verpflichten, zwei Unternehmen für mindestens ein Jahr zu führen.
Möglichkeiten zur Expansion
Internationale Märkte bieten also Möglichkeiten zur Expansion und Umsatzsteigerung. Doch den Schritt ins Ausland zu wagen, ist für viele Franchises nicht einfach und mit einigen Unwägbarkeiten verbunden. Gerade die Vernetzung mit Partnern vor Ort und eine sorgfältige Vorbereitung sind wichtige Aspekte.
Der erste Schritt ist eine gründliche Marktanalyse mit Marktforschung. Danach kann das eigene Franchisemodell auf die Anforderungen des Zielmarkts angepasst werden. Von entscheidender Bedeutung sind zudem die rechtlichen Anforderungen vor Ort, über die sich Franchisegeber eingehend informieren sollten. Dies umfasst auch die Steuervorgaben im Zielland sowie Marken- und Patentrechte. Einige Ländern haben auch eigene Franchisegesetze.
Auch die internationale Finanzplanung weist einige Tücken auf. Sinnvoll ist es, nochmal einen gesonderten Business- und Finanzplan für die internationale Expansion zu erstellen. Hier gilt es zu beachten, dass bei internationalen Geschäften womöglich weiter Absicherungen notwendig sind. Zudem bestehen Währungsrisiken.
Wahl der richtigen Partner vor Ort
Entscheidend für den Erfolg ist die Wahl der richtigen Partner vor Ort. Ein Weg kann hier eine Master-Lizenzsein, sodass sich ein Franchisenehmer vor Ort um weitere Franchisenehmer kümmert. Dieser wird so selbst zum Franchisegeber. Diese Person sollte über passende Qualifikationen und Sprachkenntnisse verfügen und das Franchise im Zielland im Auftrag des Franchisegebers aufbauen. Alternativ können Franchisegeber natürlich wie gewohnt direkt mit ihren Franchisenehmern zusammenarbeiten.
Hinzukommen auch weitere Partner und lokale Netzwerke vor Ort. Dabei kann es sich um
· Handelskammern
· Branchenverbände
· Lieferanten oder
· Kooperationen mit Unternehmen vor Ort
handeln.
Unter Umständen sind einschneidende Veränderungen am eigenen Franchisekonzept notwendig, denn Produkte, Dienstleistungen und Verfahren müssen an die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden. So kann es notwendig werden, die Rezeptur von Speisen anzupassen, da im Zielland andere Geschmacksrichtungen gewünscht sind. Oder bei Fleischgerichten sollte auf Schweinefleisch verzichtet werden.
Ideal ist es, sich mit den kulturellen Unterschieden vertraut zu machen. Diese haben auch Auswirkung auf
· die Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern
· die Gestaltung von Produkten und Marketingstrategien und
· das Verhalten von Mitarbeitern.
Auch Schulungen müssen auf das Zielland angepasst werden, nicht nur sprachlich. Gleiches gilt auch für Prozesse und Abläufe. Vielleicht sind bestimmte Rohmaterialien oder Inhaltsstoffe im Zielland nicht so einfach zu beschaffen wie in Deutschland.
Regelmäßiger Austausch mit den Franchisepartnern vor Ort
Unterstützung und Kommunikation ist gefragt: Ein regelmäßiger Austausch mit den Partnern vor Ort hilft dabei, Probleme früh zu erkennen und Lösungen zu finden. Idealerweise wird die Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern von der Franchisezentrale aus koordiniert. Damit dies gelingt, sind auch hier womöglich Anpassungen notwendig. Vielleicht sind hier nun Experten mit speziellen Sprachkenntnissen gefragt. Gerade, wenn das Franchise in mehrere Länder expandiert, kann es die richtige Entscheidung sein, alle Fäden in der Zentrale zusammenlaufen zu lassen und das internationale Franchise von hier aus zu koordinieren.
Und auch im internationalen Franchise müssen die Erfolge und Kennzahlen regelmäßig überwacht und analysiert werden. Hier geht es darum, den Erfolg der Expansion zu messen. Gefragt sind auch in diesem Fall Daten zur Umsatzentwicklung, zur Rentabilität und zur Kundenzufriedenheit. Es kann durchaus sinnvoll sein, diese auch mit anderen internationalen Franchises aus der gleichen Branche zu vergleichen.
Diese können dann die Grundlage für weitere Optimierungen und Anpassungen bilden. Gerade international kann sich der Markt jederzeit verändern. Flexibilität ist also mehr als gefragt. Franchisegeber stehen also vor der Aufgabe, den Heimatmarkt ebenso wie den Markt im Zielland regelmäßig und genau zu beobachten.
Christian Becker von Artemis Franchise hat bereits einige Franchises bei der internationalen Expansion begleitet. Stellen Sie ihm Ihre Fragen und vereinbaren Sie einen kostenlosen Ersttermin!