Blog 29. Mai 2023

Franchisevertrag - Was passiert nach der Unterschrift?

Franchisevertrag unterschrieben - wie geht´s weiter?

Franchisegeber und Franchisenehmer haben sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt und den Franchisevertrag unterschrieben. Doch wie geht es jetzt weiter? Der nächste Schritt sind die Vorbereitungen für die Eröffnung des neuen Standorts. Damit ist es allerdings oftmals längst nicht getan. Auf beide Seiten kommen gerade in der Anfangsphase des neuen Unternehmens einige Herausforderungen zu.

Der erste Schritt in die Selbstständigkeit

Für den Franchisenehmer ist der Vertrag der lang ersehnte Schritt in die lang gewünschte Selbstständigkeit. Viele haben sich für eine Selbstständigkeit im Franchise entschieden, da hier mehr Sicherheit gegeben ist als bei einem eigenen Geschäftsmodell. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Dieser ist mit vielen Hoffnungen, aber auch neuen Herausforderungen, verbunden. Oftmals musste der Franchisenehmer auch einige Tests und Vorstellungsprozesse durchlaufen, bis er an diesen Punkt gekommen ist. Bis zur Vertragsunterzeichnung wurde zudem schon viel wichtige Arbeit geleistet:

· das Kennenlernen des Franchisegebers

· Gespräche und Verhandlungen

· die vorvertragliche Aufklärung und

· erste Schulungen.

Der Franchisenehmer sollte, bevor er sich zur Unterschrift entscheidet, einen genauen Einblick ins Unternehmen bekommen haben und weiß recht genau, was auf ihn zukommt. Aus diesem Grund ist der Franchisegeber zur vorvertraglichen Aufklärung verpflichtet.

Daher ist mit der Vertragsunterschrift ein Meilenstein erreicht, der natürlich auch gefeiert werden sollte! Viele Franchisenehmer freuen sich auch über ein kleines Willkommensgeschenk des Franchisegebers. Dieser wiederum freut sich, eine bunte Stecknadel für einen weiteren Standort in seine Landkarte zu stecken.

Organisatorische Aspekte klären

Spätestens kurz nach der Vertragsunterzeichnung muss viel Organisatorisches besprochen und erledigt werden. Dazu gehört beispielsweise der Mietvertrag für den neuen Standort. Vielleicht steht auch noch ein Gespräch mit der Bank bezüglich einer Finanzierung an. Unter Umständen müssen einige Aspekte mit Behörden besprochen werden, Genehmigungen eingeholt und ein Steuerberater gefunden werden.

Meist zeitgleich geht es auch um die Vorbereitungen zur Eröffnung des neuen Standorts. Sobald ein passendes Büro oder ein Ladenlokal gefunden wurde, geht es darum, dieses passend einzurichten. In einigen Franchisesystemen gibt es hierfür genaue Vorgaben, in anderen wird dem Franchisenehmer hier freie Hand gelassen. Neben der Auswahl von Technik und Möbeln müssen oftmals auch Renovierungen durchgeführt werden. Oftmals ist bereits im Vertrag die eine oder andere Regelung zur Eröffnung zu finden. Unter Umständen macht der Franchisegeber hierzu Vorgaben oder definiert, welche Unterstützung er bietet.

Ein wichtiger Schritt ist das Onboarding. Dieses kann virtuell oder vor Ort, unter Umständen in der Franchisezentrale, stattfinden. Vorab hat der Franchisenehmer idealerweise das Franchisehandbuch gelesen, vielleicht gab es bereits Schulungen. Hier hat er nun noch einmal die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Viel Unterstützung benötigt

Im Übrigen hat der Franchisenehmer bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Geld verdient. Dennoch wurde im Vertrag festgelegt, wann er die erste Zahlung an den Franchisegeber zu entrichten hat. Ein reibungsloser Start ist demnach im Sinne beider Parteien.

In dieser Phase benötigt der Franchisenehmer häufig noch viel Unterstützung, insbesondere, wenn er neu in der Branche ist. Zudem sollten beide Seiten darauf vorbereitet sein, dass etwas nicht wie erhofft gelingt: sei es nur ein ausgefallener Handwerker für Reparaturarbeiten im neuen Büro. Und am Tag der Eröffnung selbst kann sicher ebenfalls einiges schiefgehen.

Sehr niederschmetternd ist sicher, wenn in der ersten Zeit die Kunden und Aufträge ausbleiben. Daher sollten sich beide Seiten auf eine finanzielle Unsicherheit in der Anfangszeit einstellen und hier vorsorgen. Idealerweise verfügt der Franchisenehmer über ein finanzielles Polster, damit er Einbußen in den ersten Monaten gut übersteht.

Aufseiten des Franchisegebers ist es wichtig, dass der Franchisenehmer gut vorbereitet wird, auch auf die Gewinnung von Kunden. Zudem kann der Franchisenehmer frühzeitig

· sein Netzwerk ausbauen

· Werbemaßnahmen ergreifen

· sich regional präsentieren.

Auch Reservierungen oder Vorbestellungen können bereits angenommen werden. Idealerweise ist natürlich bereits der erste Tag ein Erfolg, der die Motivation erhöht. Läuft zu Beginn alles glatt am neuen Standort, profitiert auch der Franchisenehmer von diesen guten Erfahrungen und kann erfolgreiche Maßnahmen in Zukunft auch anderen Franchisepartnern raten.

Intensive Anfangszeit

Generell sind sicher die ersten Monate der Zusammenarbeit sehr intensiv und legen den Grundstein für eine langjährige, gute Partnerschaft. Hier steht sicher ein enger Austausch mit dem Franchisenehmer im Fokus, der in dieser Zeit noch viel Beratung und Unterstützung benötigt. Ein offenes Ohr des Franchisegebers bei Fragen und Schwierigkeiten ist sicher ein Pluspunkt.

Der Franchisegeber kann seine Franchisenehmer vielfältig unterstützen. Neben der Übermittlung von Geschäftszahlen des eigenen Betriebs oder anderen Franchise-Betrieben hilft er oftmals bei der Standortsuche. Hierfür wird oftmals auch eine ausführliche Standortanalyse anhand bestimmter Kennzahlen durchgeführt. Diese Leistung kann auch vertraglich vereinbart werden.

Im zweiten Schritt hilft der Franchisegeber oftmals bei der Einrichtung des neuen Betriebs, damit ein einheitlicher Markenauftritt umgesetzt wird. Gleiches gilt für das IT-System. Immer wieder profitieren Franchisenehmer auch von den bestehenden Kontakten des Franchisegebers und können beispielsweise bei Lieferanten vergünstigt einkaufen.

Zentrale Aufgaben des Franchisegebers

Eine der wichtigsten Aufgaben des Franchisegebers ist ein gut durchdachtes Werbe- und Marketingkonzept, denn er ist für die weitere Entwicklung der Marke verantwortlich. Oftmals werden auch Tagungen oder Treffen aller Franchisenehmer organisiert. Wie sich die Unterstützung im geschäftlichen Alltag entwickelt, kann sehr unterschiedlich sein. Oftmals unterstützen Franchisegeber aber gerade in der Anfangszeit, was dem Franchisenehmer eine echte Stütze ist. Andere vertrauen sicher darauf, dass im Franchisehandbuch bereits die wichtigsten Punkte erläutert wurden.

Dennoch geht der Franchisegeber vertraglich die Verpflichtung ein, alle betrieblichen Abläufe zu standardisieren und weiterzuentwickeln. Auch die Dokumentation des betrieblichen Wissens ist eine Grundvoraussetzung. Darüber hinaus übernimmt der Franchisegeber das Marketing für die gesamte Marke und muss auch eine Beratung, Schulungen und Unterstützung des Franchisenehmers sicherstellen.

Die Systemintegration des Franchisenehmers steht sicher in der Anfangsphase im Vordergrund. Nachdem die wichtigsten Aufgaben erledigt sind, geht es später eher darum, eine gute und vertrauensvolle Kommunikation mit dem Franchisenehmer aufzubauen. Dieses stellt auch sicher, dass er sich bei Schwierigkeiten frühzeitig an den Franchisegeber wendet und zeitnah eine Lösung gefunden werden kann.

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