Blog 28. Aug. 2024

Was macht eigentlich einen guten Franchisegeber aus?

Was macht eigentlich einen guten Franchisegeber aus?

Diese Frage haben sich sicher schon viele gestellt, die sich mit dem Thema Franchise beschäftigen. Unternehmer, die ihre Firma zu einem Franchise ausbauen möchten, fragen sich, wie sie später als Franchisegeber agieren wollen. Und Franchisenehmer fragen sich bei einer Bewerbung, ob der potenzielle Franchisegeber professionell ist.

 

Gründliche Vorbereitung

Niemand wird über Nacht zum Franchisegeber. Der Weg zum Franchisegeber ist ein längerer Prozess, der einiges an Vorbereitung bedarf. Auf dieser Reise stellen sich neben fachlichen Fragen sicher häufig auch persönliche Fragen, die jeder Franchisegeber für sich beantworten muss.

In einem der ersten Schritte geht es um die Strukturierung betrieblicher Abläufe. Diese sollten so standardisiert werden, dass alle Franchisenehmer diese an ihrem Standort übernehmen können. Das Ziel ist häufig, mit dem eigenen Unternehmen zu expandieren. Nach einigen Überlegungen entscheiden sich viele Franchisegeber gegen eigene Filialen, sondern für ein Franchise-Modell, um zu wachsen.

Um die endgültige Entscheidung für ein Franchise treffen zu können, sollten sich angehende Franchisegeber einige Fragen stellen. Er muss prüfen, ob sein Geschäftsmodell wirklich für ein Franchise geeignet ist und langfristig tragbar ist. Hat das Unternehmen bereits Schwierigkeiten oder könnte in baldiger Zukunft eine neue Technologie das Geschäftsmodell bedrohen, so könnte das Franchise auf wackeligen Beinen stehen.

Im Prinzip kann jeder Unternehmer aus jeder Branche Franchisegeber werden. Dabei gilt es, den eigenen finanziellen Spielraum auszuloten. Denn ebenso sollte man im Hinterkopf behalten, dass für den Franchisegeber zunächst einmal Investitionen anstehen, um sein Franchise aufzubauen. Bis wirklich Einnahmen durch Franchisegebühren hereinkommen, dauert es in der Regel einige Monate, doch der ROI stellt sich mit guter Vorbereitung mittelfristig ein. Dennoch sollte niemand ein Franchise gründen, nur um auf einfachem Weg sehr schnell zu Geld zu kommen. Es geht um weit mehr als Lizenzen zu verkaufen: die geeignetere Vorgehensweise geht einher mit einer langfristigen Strategie und realistischen Zukunftsvorstellungen.

 

Franchisepartner früh einbeziehen

Zudem sollte der Franchisegeber schon früh an seinen zukünftigen Franchisepartner denken und versuchen, sich in dessen Perspektive hineinzuversetzen. Er sollte sich fragen, ob und warum sich die Franchisepartner mit dem Unternehmen identifizieren und ob ihnen die Arbeit Spaß machen könnte. Zugleich stellt sich die Frage, was ein Franchisenehmer benötigt, um selbst langfristig mit dem Geschäftsmodell erfolgreich zu sein. Oftmals kommt hier schon die Frage auf, welche Eigenschaften und Qualifikationen die zukünftigen Franchisenehmer mitbringen müssen. Auch die Suche nach geeigneten Partnern sollte schon frühzeitig beginnen.

Sind die ersten Ideen umgesetzt und die wichtigsten Abläufe strukturiert, wird das angedachte Franchise häufig in einem Pilotbetrieb getestet. Bis sich dann das Franchise wirklich etabliert hat, kann es Monate oder sogar Jahre dauern. Ein guter Franchisegeber sollte daher Geduld mitbringen.

 

Strategien und Visionen entwickeln

In dieser Zeit entwickeln Franchisegeber auch Strategien, Werte und Visionen. Viele verstehen sich als Mentoren, die ihr Wissen an die Franchisenehmer weitergehen möchten. Andere möchten in einer engen Kooperation Innovationen umsetzen. Vielleicht möchten sie auch ihr Unternehmen auf stabilere Füße setzen, denn Franchises gelten als sehr krisensicher. Und sicher spielen häufig auch finanzielle Überlegungen eine Rolle, denn allein über die Lizenzgebühren lassen sich höhere Gewinne erzielen.

Ein guter Franchisegeber ist in der Lage, den Markt zu beobachten und auf Marktveränderungen zu reagieren. Damit ist die Bereitschaft für Innovationen und die kontinuierliche Arbeit an seiner Marke verbunden. Es obliegt dem Franchisegeber, seine Marke auf- und auszubauen und das übergeordnete Marketing zu planen.

Franchisegeber sollten von Beginn an strukturiert und gewissenhaft arbeiten. Sie haben die Aufgabe, die Kernprozesse des Unternehmens zu erkennen und diese zu standardisieren. Idealerweise lassen sich alle Aufgaben personen- und ortsunabhängig leicht umsetzen. So lassen sich alle Aufgaben zudem so dokumentieren, dass sie für die Franchisenehmer nachvollziehbar und verständlich sind. Voraussetzung hierfür ist, dass der Franchisegeber ein sehr gutes Gespür für die Abläufe und Prozesse im eigenen Unternehmen hat. Er kann so gut einschätzen, bei welchen Tätigkeiten es noch Optimierungsbedarf gibt und realistisch erkennen, ob die Aufgabe wirklich exakt auch an einem anderen Ort umgesetzt werden kann.

 

Wissen an Franchisenehmer weitergeben

Darüber hinaus verpflichtet sich der Franchisegeber, sein Wissen an die Franchisenehmer weiterzugeben. Meist wird dies über Schulungen und Weiterbildungen umgesetzt. Dabei ist es in seinem Interesse, dies professionell und effektiv umzusetzen und so für Franchisenehmer attraktiv zu sein. Kennt der Franchisegeber seine eigenen Abläufe gut und ist Experte auf seinem Gebiet, so kann er auch hochwertige Schulungen aufbauen, um den Franchisenehmern das Handwerkszeug für ihre zukünftige Arbeit mit auf den Weg zu geben.

Hier gilt es offen und transparent zu sein. Es ist nicht zielführend, den Franchisenehmern Informationen vorzuenthalten. Im Gegenteil: Im Rahmen der vorvertraglichen Aufklärung ist es verpflichtend, angehenden Franchisenehmern über wirtschaftliche Verhältnisse Auskunft zu geben. Außerdem gehört es zu den Pflichten eines Franchisegebers, das notwendige Knowhow an seine Franchisenehmer weiterzugeben.

Dabei sollten sich Franchisegeber darüber im Klaren sein, dass es mit der anfänglichen Unterstützung durch Schulungen und Einarbeitung nicht getan ist. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss der Franchisegeber bereit sein, seinen Partnern über die gesamte Laufzeit des Franchisevertrags mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Hierzu gehört die Bereitstellung von Werbematerial ebenso wie die Beratung von Franchisenehmern bei geplanten Investitionen oder steuerlichen Fragen.

 

Persönliche Beziehung zu Franchisenehmern aufbauen

Auf persönlicher Ebene sollten sich Franchisegeber stets um eine gute und klare Kommunikation bemühen, was auch Konflikte verhindern kann. Ehrliches Interesse an den Franchisenehmern, ihrer Persönlichkeit und ihrer Lebenssituation ist sicher positiv zu bewerten. Neben allen fachlichen und beruflichen Fragen ist sicher auch von Zeit zu Zeit ein persönlicheres Gespräch sinnvoll und wichtig.

So lernen sich beide Seiten besser kennen und entwickeln auch über die berufliche Ebene hinaus Verständnis füreinander. Merken Franchisenehmer, dass der Franchisegeber auch bei persönlichen Anliegen ein offenes Ohr hat, werden sie sich mit höherer Wahrscheinlichkeit auch bei privaten Problemen wie Scheidung oder Krankheit, was sich häufig auch auf den Beruf auswirkt, wenden.

Angehende Franchisegeber sollten sich zudem mit möglichen rechtlichen Fallstricken beschäftigen sowie die eigenen Rechte und Pflichten kennen. Dabei ist zu beachten, dass trotz guter Beratung und Vorbereitung immer ein bestimmtes Risiko besteht, dass der Aufbau des Franchise nicht so gelingt wie erhofft. Berater könnten dabei helfen, typische Anfängerfehler zu vermeiden, aber es kann immer wieder zu Rückschlägen kommen.

Franchisegeber sollten sich hierüber bewusst sein und für sich lernen, wie sie mit schwierigen Situationen am besten umgehen. Zugleich müssen sich Franchisegeber bewusst machen, dass sie einen Teil der Verantwortung und damit auch einen Teil der Kontrolle an die Franchisenehmer abgeben.

Können Sie sich vorstellen, Franchisegeber zu werden, haben aber Fragen rund ums Thema Franchise? Dann ist Christian Becker von Artemis Franchise der richtige Ansprechpartner für Sie. Vereinbaren Sie direkt einen kostenlosen Ersttermin!

 

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