Tankstellen als Franchise

Wo uns das Franchise im Alltag am häufigsten begegnet, ist wohl beim Tanken. Tankstellen-Franchise ist wohl eines der gängigsten Franchises in Deutschland. Kaufmännisches Verständnis ist eine gute Grundlage, um in dieser Branche als Franchisenehmer einzusteigen, denn Benzin oder Diesel sind längst nicht mehr die wichtigste Einnahmequelle. Mittlerweile sind viele Tankstellen zu kleinen Supermärkten geworden.

Immer weniger Tankstellen

Die Marktlage ist in den vergangenen Jahrzehnten immer schwieriger geworden. Gab es in den 1960er Jahren bis zu 46.000 Tankstellen in Deutschland, waren es 2022 nur noch knapp 14.500. Dennoch sind Tankstellen weiterhin unersetzlich für die Verkehrsinfrastruktur. Doch die Nutzung von Tankstellen ebenso wie die Anforderungen der Kunden haben sich drastisch verändert. Bestand der Service früher noch darin, die Autos der Kunden zu betanken; so ist heutzutage Selbstbedienung gefragt. Das Augenmerkt vieler Tankstellenbetreiber hat sich mittlerweile auf den Betrieb kleiner angeschlossener Länden gerichtet.

Zum sogenannten „Tankstellensterben“ trugen neben sich ändern Kundenanforderungen auch strengere Umweltvorgaben bei, die aufwändige Umbauten notwendig machten. Hinzu kamen steuerliche Veränderungen, sodass Steuern wie die Energie- und Mehrwertsteuer einen großen Teil des Spritpreises ausmachen. Für Tankstellenbetreiber bedeutet dies eine immer geringere Gewinnmarge pro verkauftem Liter Benzin. Nicht zuletzt wird auch die E-Mobilität die Branche grundlegend verändern.

Als Gewinn bleibt den Pächtern bzw. Franchisenehmern vom Verkauf von Benzin oder Diesel unter dem Strich nicht allzu viel übrig. Viele Tankstellenbetreiber leben daher eher vom Verkauf von Snacks, Getränken oder Zigaretten. Weitere Serviceangebote – und damit Einnahmequellen - wie eine Waschanlage sind nicht unüblich.

Franchisenehmer übernehmen Tankstellen

Gerade in den Franchise-Systemen der Branche ist es häufig möglich, eine bereits bestehende Tankstelle zu übernehmen. So entfallen Aufgaben wie das Finden eines passenden Grundstücks. Eine spezielle Ausbildung oder besondere Qualifikationen werden in der Regel nicht gefordert. Allerdings wird Wissen bezüglich rechtlicher Vorgaben wie der Gefahrenstoffverordnung benötigt. Franchisegeber vermitteln dieses in der Regel in Schulungen. Eine Gewerbeanmeldung ist selbstverständlich notwendig; bei der Wahl der Unternehmensform ist der Tankstellenbetreiber frei in seiner Entscheidung. Hinzu kommen notwendige Versicherungen.

Die meisten Tankstellen in Deutschland gehören großen Konzernen wie Shell oder Aral, freie Tankstellen gibt es nur noch sehr wenige. Franchisenehmer der großen Konzerne werden bei der Suche nach einem passenden Standort unterstützt oder übernehmen einen bereits bestehenden Standort. Zudem sind die Einrichtung, die Preise und das Angebot vorgegeben.

Aus Kostensicht müssen Franchisenehmer mit einrechnen, dass zu den bereits genannten Kosten und Steuern die Franchisegebühren hinzukommen. Dafür übernehmen die Franchisegeber jedoch viele Aufgaben, insbesondere rund um Werbung und Marketing.

Wie wird man Franchisenehmer bei einem Ölkonzern?

Schauen wir uns am Beispiel Shell einmal genauer an, wie man als Tankstellenbetreiber zum Franchisenehmer wird. Wie bei vielen großen Franchise-Systemen können sich mögliche Franchisenehmer online bewerben. Dabei sind in der Regel die üblichen Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Zeugnisse einzureichen.

War der erste Schritt der Bewerbung erfolgreich, folgt ein erstes Gespräch mit einem Vertreter von Shell. Die Ausbildung erfolgt, sofern möglich, in einer Ausbildungsstätte in der Nähe des Wohnorts. Neben Seminaren kommt zur Ausbildung ein „Training on the job“ hinzu.

Neben Schulungen werden Franchisenehmer auch durch den Außendienst von Shell betreut. Bei Marketing und Werbung erhalten die Franchisenehmer ebenfalls Unterstützung. Shell verspricht darüber hinaus Hilfe bei steuerlichen Fragen sowie bei der Firmengründung.

Die Franchisenehmer von Shell führen ihre eigene Tankstelle mit Shop und Backshop. Dazu gehören auch die Mitarbeiterführung und die Pflege des Sortiments. Sie setzen zudem die Vorgaben zu Werbekampagnen um. Im Idealfall bringen die zukünftigen Franchisenehmer Erfahrungen aus dem Einzelhandel mit und haben ihre Ausbildung beispielsweise im Handel oder in der Gastronomie absolviert. Shell legt Wert darauf, dass die Franchisenehmer die wichtigsten Kennzahlen im Blick behalten und die Wirtschaftlichkeit ihres Betriebs gewährleisten.

Auch bei Shell müssen Franchisenehmer vor der Gründung einen gewissen Anteil der Investitionskosten als Eigenkapital aufbringen. Wie hoch dieser ist, hängt von individuellen Faktoren ab. Häufig gründet der Franchisenehmer eine GmbH, was ebenso mit Kosten verbunden ist wie die Erstausstattung und das erste Sortiment. Mit zunehmender Erfahrung ist es sogar möglich, mehrere Standorte zu betreiben. Dies hängt von geografischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. So wird ein Franchisenehmer zum Multi-Unit-Franchisenehmer.

Shell weltweit vertreten

Shell ist in über 70 Ländern aktiv und geht auf die Gründung eines Kuriositätengeschäfts in London 1833 zurück. Der Handel dieses Geschäfts konzentrierte sich auf Muscheln zur Dekoration, was sich bis heute im Logo wie auch im Namen des Unternehmens widerspiegelt. Im Laufe der Jahre wandelte sich das Geschäft und Kerosin war besonders gefragt, denn dieses wurde damals für Lampen benötigt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts fördert Shell auch selbst Öl. Der unaufhaltsame Aufstieg zum Marktriesen hatte begonnen. Mittlerweile gehört Shell sicher zu den im Alltag präsentesten Franchises.

Doch keine Sorge, auch wenn Sie kein Global Player sind, können Sie Ihr Unternehmen zu einem erfolgreichen Franchise ausbauen. Prognosen zeigen, dass Franchises in Zukunft eines der bedeutendsten Geschäftskonzepte auf dem Markt sein werden. Gehen auch Sie mit der Zeit und bauen Ihr Unternehmen zu einem erfolgreichen Franchise aus. Wir helfen Ihnen gern hierbei! Vereinbaren Sie noch heute einen Termin bei Artemis Franchise!