Blog 28. Oct. 2024

Start-up als Franchise

Start-up als Franchise

Eignet sich ein Start-up als Franchise? Zunächst scheinen sich die grundlegenden Konzepte stark zu widersprechen. Ein Franchise basiert traditionell auf einer etablierten Geschäftsidee, die sich schon seit längerer Zeit am Markt bewährt hat. Start-ups sind junge Unternehmen, die gerade erst an den Start gehen, oft nur mit einem kleinen Team. Manchmal hat noch nicht einmal das Produkt die Marktreife erreicht. Zudem stehen Start-ups für innovative, einzigartige Ideen, die ein bestimmtes Problem lösen oder gezielt die Bedürfnisse der Zielgruppe erreichen erfüllen sollen.

 

Franchise und Start-up verbinden?

Stehen sich diese Ansätze wirklich so stark gegenüber oder lassen sich Start-up und Franchise-Spirit verbinden? Hier gilt abzuwägen, ob das Franchising für ein Start-up eine reale Chance für ein schnelles Wachstum bietet oder ob das Risiko in dieser Unternehmensphase schlicht zu groß ist.

Generell können auch Start-ups von den Möglichkeiten des Franchise profitieren, denn Franchise ist zunächst eine interessante Wachstumsstrategie. Zugleich bietet sich Start-ups auf diesem Weg die Chance, aus einer regionalen Idee ein überregionales Geschäftsmodell zu machen.

Geeignete Franchisenehmer sind in diesem Fall Personen, die viel Engagement und Motivationmitbringen, das Start-up auch an einem anderen Standort zu etablieren und daran interessiert sind, gemeinsam das Start-up zu einem Franchise auszubauen. Idealerweise bringt der Franchisenehmer eigenes Kapital mit. Dieser Weg bietet Start-ups eine kostengünstige Möglichkeit zur Expansion, die über eigene Filialen nicht erreicht werden kann. Insbesondere, da der Franchisegeber selbst das finanzielle Risiko trägt, erleichtert diesen Weg der Expansion.

Wichtig ist aber auch bei Start-ups, dass das Geschäftsmodell skalierbar ist und sich bereits zu einem gewissen Teil etabliert hat. Es muss möglich sein, die wichtigsten Abläufe zu standardisieren, sodass das Unternehmen auch in einer anderen Region Erfolg hat. Das Geschäftsmodell sollte also bereits so weit ausgereift sein, dass sich die wichtigsten Abläufe dokumentieren und ins Franchisehandbuch übernehmen lassen.

 

Grundlegende Ressourcen bereits vorhanden

Darüber hinaus sollten bereits die Ressourcen vorhanden sein, um Trainings und Schulungen für die Franchisenehmer aufzubauen. Das gesamte Wissen des jungen Unternehmens ist idealerweise bereits in irgendeiner Form gebündelt und so aufbereitet, dass es an Franchisenehmer weitergegeben werden kann. Zugleich sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen so weit feststehen, dass ein Franchisevertrag keine Hürde darstellt.

Von großer Bedeutung ist der Aufbau der Marke sowie die Marktkohärenz. Vielleicht ist hier ein Start-up in seiner Entwicklung noch nicht so weit wie ein seit Jahrzehnten etabliertes Unternehmen, sollte aber kontinuierlich weiter am Markenaufbau arbeiten. Dies ist eine der entscheidenden Aufgaben des Franchisegebers. Womöglich gibt es hier bei jungen Unternehmen noch recht häufig Veränderungen, über die die Franchisenehmer zeitnah unterrichtet werden sollen. Nur so lässt sich eine Markenkohärenz aufbauen und das Unternehmen präsentiert sich an jedem Standort gleich. Unter Umständen sind hier bei Start-up-Franchises mehr Unterstützungsmaßnahmen oder mehr Trainings notwendig.

 

Qualität darf nicht leiden

Gerade bei jungen Unternehmen besteht die Gefahr, dass die Qualität unter einem schnellen Wachstum leidet. Daher sollte ein realistisches Wachstum angestrebt und auf ein sicheres Risikomanagementgeachtet werden. Ein Weg ist hier ein langsameres Wachstum, bei dem erst nach und nach die Zahl der Franchisenehmer wächst. Fängt das junge Unternehmen erst mit einer Handvoll Franchisenehmer an, so lassen sich mögliche Fehlentscheidungen schneller korrigieren und Optimierungen effizienter umsetzen.

Unter Umständen kann es sinnvoll sein, zumindest die ersten Franchisenehmer stärker als sonst im Franchise üblich in den weiteren Aufbau des Franchisesystems einzubinden. Der Franchisegeber kann aus dem Feedback der Franchisenehmer lernen und deren Vorschläge in die weitere Strategie einbinden.

 

Start-up und Franchise von Beginn an gemeinsam planen

Einige Start-ups entscheiden sich schon in der Frühphase des Unternehmensaufbaus für ein Franchisemodell bzw. planen, ihr Unternehmen zeitnah in ein Franchise umzuwandeln. In diesem Fall können die Gründer schon bei der Ausarbeitung des Businessplans ihr Unternehmen schon auf das spätere Franchise ausrichten.

In vielen Fällen ist es jedoch ratsam, erst das Unternehmen selbst aufzubauen. Wenn sich die Abläufe dann einigermaßen eingespielt haben, ist der Ausbau zu einem Franchise der nächste Schritt. Von der Idee bis zum Franchise können so einige Monate oder sogar Jahre ins Land ziehen. Oft dauern die Vorbereitungen, bis der eigentliche Geschäftsbetrieb startet, bereits einige Monate.

Zu beachten ist auch, dass die ersten Monate des Geschäftsbetriebs sehr zeitintensiv sein können. Allein die Kundenakquise nimmt oft viel Raum ein. In dieser Zeit sind die eigenen Mitarbeiter mit dem Aufbau des eigenen Geschäfts beschäftigt und können sich in der Regel nicht zeitgleich um den Aufbau des Franchisesystems und die Gewinnung von Franchisepartnern kümmern.

Zudem dauert es in der Regel eine Weile, bis das Unternehmen für Franchisenehmer interessant wird, denn diese wünschen sich in der Regel ein erprobtes Geschäftsmodell. Wann das Franchisesystem starten kann, ist sehr unterschiedlich und hängt unter anderem vom Erfolg des Start-ups und dem Bekanntheitsgrad ab.

 

Franchise-Aufbau mit Kosten verbunden

Oftmals denken Start-ups - auch aus finanziellen Gründen - früh über ein Franchisesystem nach. Allein das Einstellen eigener Mitarbeiter kann zu einem erheblichen Kostenfaktor werden. Daher ist es sicher ein Vorteil, wenn die Franchisenehmer einen Teil der Kosten und des finanziellen Risikos tragen.

Da aber auch der Aufbau eines Franchise mit Kosten verbunden ist, ist es ratsam, sich frühzeitig über die eigene finanzielle Situation Gedanken zu machen und mit einem Franchiseberater über die Idee zu sprechen. Auch ein Investor könnte eine Möglichkeit sein, um das Ziel Franchiseaufbau zu finanzieren.

Start-ups, die gerade erst an den Start gegangen sind, sollten zudem darauf achten, dass die neuen Franchise-Standorte nicht zur Konkurrenz für sie werden. Daher ist womöglich die Auswahl der besten Standorte hier etwas anders als bei etablierteren Unternehmen.

Wenn ein Start-up direkt von Beginn an ein Franchise zum frühestmöglichen Zeitpunkt anstrebt, kann es eine Möglichkeit sein, dass sich ein Geschäftspartner um den Aufbau des eigenen Unternehmens und ein anderer Geschäftspartner um den Aufbau des Franchise kümmert.

Ein Franchise kann also für Start-ups in verschiedenen Phasen der Firmengründung interessant sein. Hiervon kann auch nochmals eine besondere Dynamik ausgehen, nicht nur mit Blick auf das Wachstum. Vielleicht entsteht im Zusammenspiel mit den Franchisepartnern nochmals eine neue Idee, die das Unternehmen voranbringt. Dies kann das ursprüngliche Geschäftspotenzial des Start-ups nochmal erweitern.

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